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Magie und Psychologie
Anufa Ellhorn schrieb am 23. April 2002 um 10:59 Uhr (362x gelesen):

Well met, Hörnchenteufel ;)

Wie meistens lurke ich hier in der Gegend herum - und nach langer Zeit der Abstinenz werfe ich nun wieder einmal meine drei Cent mit in den Kessel.

> mir ging heute die Frage durch den Kopf, ob magische Praktiken wirklich für "Jedermann/frau" frei zugänglich sein sollten.

Ich denke, im Prinzip ja, aber ...

> Einstmals wandten sich die Menschen den Urreligionen ab, da sie ihnen zu kompliziert erschienen. Das Prinzip des Allvaters war vergleichsweise simpel.

Ein interessanter Ansatz, den ich persönlich aber eher als romantisierend einordnen würde. Ich wage es nicht zu behaupten, daß es eine Urreligion gegeben hat (ich bin eher der Meinung, daß es viele verschiedene Systeme gegeben hat, die vielleicht zum selben "Ziel" führten, aber doch ziemlich verschieden gewesen sein dürften).
Das Prinzip des Allvaters, wie Du es nennst, wurde imho in den meisten Fällen nicht der Simplizität wegen übernommen, sondern ich denke, daß es von einigen wenigen "Obrigheiten" eingeführt wurde, um die "Masse" besser steuerbar zu machen und die Macht auf wenige oder sogar eine Personen zu fokussieren.

>Das Wissen über Magie und die Mysterien wurde zunehmend geheimgehalten und statt dessen trat dumpfer Aberglaube hervor.

Ich denke, daß das Wissen um Magie und Mysterien immer schon geheim gehalten wurde. Wenn ein Mysterium erklärbar wäre, dann würde ich es nicht als Mysterium bezeichnen ;). Magisches Wissen ist auch heute noch "geheim". Nicht, weil man keine Informationen darüfer bekommen könnte (ganz im Gegentum...) sondern, weil Magie imho ein Handwerk ist, das es zu erlernen gilt...

> Meine Frage ist nun, in wiefern kann der menschliche Geist paranormales Wissen akzeptieren und auch lernen damit umzugehen, ohne dass geistige und psychische Schäden zu befürchten sind.

Ich denke, daß es mit Wissen im Allgemeinen etwas Spannendes auf sich hat. Wissen kann ich heutzutage aus Büchern erwerben, mir Wissen im Internet besorgen, Fernsehen, etc. Ich sehe das ähnlich wie mit dem Herstellen von "natürlichem" Flohvernichtungsmittel für Tiere.
Das Rezept kann ich in jedem Buch nachlesen. Die Kräuter krieg ich mit viel Glück in der Apotheke, oder wenns garnicht anders geht über das Internet. Zubereiten kann ich es in meiner Küche. ABER jede Kleinigkeit der Handhabung ist SICHER NICHT in dem Rezept beschrieben (mit viel Glück steht noch drinnen, daß ich Gummhandschuhe anziehen soll, weil das Zeugs wirklich giftig ist) - ein Beispiel das ich wunderschön auf Magie beziehen kann...

> Welche Persönlichkeitsbereiche sollten gefestigt sein und unter welchen Umständen ist von magischen Praktiken abzuraten?

Bei Problemen fressen sie bitte den Beipacktext, prügeln ihren Arzt oder erschlagen ihren Apotheker...

> Heiden missionieren nicht. Aber ist dies nur ein Ehrenkodex oder steckt nicht auch das Wissen um die Gefahren dahinter?

Findest Du hier im Netz so viele nicht-missionierende Heiden??

> Vielleicht waren unsere Ahnen weiser, die das geheime Wissen nicht dem "gemeinen" Volk überließen, es vielmehr zu schützen suchten.

Ich denke nicht, daß das "gemeine" Volk ausgeschlossen war. Ich sehe eher den Weg, daß jeder eingeladen war zu lernen, das dann aber auch tatsächlich tun musste, um eben ausgebildet zu werden. Wobei in manchen Gesellschaften allerdings Nicht-Könner oder Scharlatane nicht besonders lang überlebt haben dürften.

> Hat der "Ausverkauf" schon begonnen...

Marktwirtschaft ist Angebot und Nachfrage. Was also angefragt wird, das wird auch von irgendjemanden geliefert. Jemand sucht 24-Stunden-Instant-Erleuchtung?? Es wird sich sicher jemand finden, der das gegen ein bestimmtes Honorar oder eine andere Gegenleistung anbietet...

Wie immer ist das hier Geschriebene in keinster Weise als allgemeingültig zu betrachten, sondern schlicht und einfach meine persönliche Sicht der Dinge :)

Bright blessings
Anufa




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