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Empath:
Empath (wiki)
Empath:
Empathie (wiki)
Vor- und Nachteil
Asherah * schrieb am
26. Januar 2007 um 18:05 Uhr (675x gelesen):
Wenn alle mit sich im Reinem und in ihrer Mitte sind, ist es natürlich sehr schön. Aber wer ist das schon immer? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auf alle Beteiligten gleichzeitig zutrifft? Ich würde daher spontan sagen, dass die Nachteile überwiegen...
Speziell was Mutter und Kind angeht: Da gibt es ja eh dieses besonderes Band, selbst bei "Normalos", und das Problem ist, gerade die ersten Jahre, dass das Kinderfühlen von der Mutter abhängt. Das heißt, es verstärkt sich alles gegenseitig, und es kommt zu Abwärts als auch Aufwärtsspirallen. Dummerweise überwiegen erstere... und bei Empathen ist das noch schlimmer.
Beispiel: Mutter schlecht drauf und nervös, auch wenn sie sich nichts anmerken lässt und das Kind gerade unterwegs ist (z.B. KiGa). Das Kind ist pötzlich auch unsicher und nervös, und reagiert folglich mit Trotz und Quengeln. Kind hat dann auch einen scheißtag und kommt total "fertig" heim. Dann gibt es Knatsch. Mutter noch schlechter drauf, Kind noch schlechter drauf....
Und die Negativ-Spiralen sind da nun mal häufiger, weil es ganz alltäglich ständig Reiberein gibt. Ich meine jetzt bei kleineren Kindern. Da wird der Lutschter nicht gekauft, dann die blöde Aufforderung "Geh ins Bett", dann muss man das Spielzeug noch aufräumen obwohl man längst woanders ist, es gibt dämliches Gemüse als Essenbeilage,das Eis ist gerade alle... und jedesmal heißt es dann "Wääääähh....buuuh...heul..." Das ist ja völlig normal!!! Ist ja auch kein Drama. Ich glaube es gibt keine einzige junge Mutter, die nicht einmal völlig entnervt ist. Das gehört dazu. Aber bei Empathen ist diese Spirale sehr viel ausgeprägter, dass heißt, man darf eigentlich gar niemals "genervt" oder "gestresst" fühlen, weil es gleich so fatale Auswirkungen hat... also muss man ständig sein eigenes Gefühl kontrollieren, sich ständig in ein emotionales Zwangskorsett begeben...
Ich bin ein wenig bekümmert, dass dies so wenige verstehen?! Klar, erst mal müßte man selbst Empath sein und dann noch ein sensitives Kind haben.... aber kommt scheinbar nicht so häufig vor?! Auf jeden Fall bekommt man, wenn man so etwas erzählt, oft sehr blöde Sprüche zu hören.... und das nervt fei tierisch. Für mich war es einfach der Horror, dass man nicht frei denken und fühlen durfte bzw. darf. Wie schon im ersten Post geschrieben: Wird besser je älter die Kinder werden. Aber jedem anderen - ichsagjetztmal - Beruf, hat man wenigstens noch sein Denken und Fühlen für sich selbst. Und auf der anderen Seite der Medaille, weil man es (zumindest am Anfang) eben aus gegenseitigen Schutz blocken MUSS...leidet natürlich auch die Mutter-Kind-Bindung. Weil man einfach nicht offen und man selbst sein kann. Dann wird man aber nicht mehr authentisch. Irgendwann, wenn das Kind älter wird, muss dann immer sich anpassen... immer neu justieren.
Und ich spreche hier bewußt vom "Müssen".

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