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Re: Egoismus

Hanna schrieb am 29. Mai 2003 um 8:51 Uhr (515x gelesen):

Hallo
ich glaube dass Eltern unbewusst egoistisch handeln, wenn sie eigene Ängste an ihre Kinder weitergeben. Auf diese Weise wollen sie Kinder vor den von Eltern befürchteten Folgen bewahren. Ihre Antriebsmotorik ist, Kinder schützen zu wollen und nicht Kinder unterdrücken zu wollen. Wir dürfen nicht vergessen, auch Eltern sind sich im Entwicklungsprozeß befindende Menschen. Solange Eltern von ihren Ängsten getrieben werden, werden sie auch von Ängsten getriebene Kinder erziehen.

Es gilt also in erster Linie die Hoffnungen jener Eltern zu stärken die ängstliche Kinder oder angepasste Kinder erziehen und zu erkennen, dass nicht böser Wille diese Eltern zum Handeln veranlasst, auch wenn das Verhalten solcher Eltern auf den ersten Blick sich im Ausdruck böser Handlungen zeigt. Solange wir verständnislos auf solche Menschen reagieren werden wir keine Hoffnung in diesen erwecken sondern sie im Gegenteil dazu bringen sich noch mehr an ihren einengenden Verhaltensmustern festzuklammern, denn Angriff verursacht immer Verteidigung.

Im Erkennen, dass wir alle Teil des Ganzen sind, sollten wir auch an der Entwicklung aller Beteiligten interessiert sein und darauf achten ob eigene Selbstgerechtigkeit der Motivator unserer Sichtweise ist oder die FREUDE Menschen aus Zwängen befreien zu können und damit ein Stück glücklicher machen zu können

Wir sollten uns als Wegbereiter sehen und bei Eltern so wie bei jedem anderen Menschen versuchen den guten Kern ihrer Absichten zu erkennen. Menschen öffnet man am besten wenn sie merken, dass man an ihrem Wohl interessiert ist und sie nicht nur auf ihr falsches Verhalten reduziert sondern sie in ihrer ganzen Persönlichkeit wahrnimmt

Angstbestimmte Menschen sind keine schlechten Menschen, auch dann nicht wenn sie ihre Kinder schlagen, sie sind gequälte unfreie Menschen und erst wenn sie ein Gefühl für den eigenen Wert entwickeln haben können sie den Wert und die Würde ihrer Kinder erkennen. Meiner Meinung nach ist es der völlig falsche Weg mit Unverständnis auf solche Menschen zu reagieren, denn vor uns sitzt meist kein böser Täter, sondern ein in sich gefangener Mensch. Wollen wir Kinder glücklich machen gilt es in erster Linie das Glücksgefühl derer Eltern zu stärken.

Wer Menschen auf Fehler reduziert anstatt sie über deren, wenn auch manchmal schwache Liebesbezeugungen wahrzunehmen, zerstört den oft auf wackligen Füssen stehenden Liebeswillen oder deren schwach ausgeprägte Liebesfähigkeit und öffnet sie für eine weitere negative Wahrnemung eigener Persönlichkeitsstruktur. Wer Liebe erzeugen will sollte seinen Blick auf den Ausdruck der Liebe richten und nicht auf die Wahrnehmung der Liebesunfähigkeit.

lieben Gruß euch - Hanna

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