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re[2]: Psychogenetik v. Griscom

Asherah * schrieb am 1. Mai 2007 um 2:35 Uhr (1132x gelesen):

Hallo,
erst mal danke für das Kompliment.

Inhaltlich kann ich nicht viel mehr sagen, weil ich es - TROTZ eifirgen Versuchen nicht schaffe auch nur ein Kapitel zu ende zu lesen.

Ich hätte mir mehr GENETIK erwartet. Zumindest dass es einen "missing link" zwischen der Metapher und dem Inhalt gibt. Vor bereits 10 Jahren schrieb ich in Foren Texte a la "DNA gleich Sitz der Seele"... und obwohl ich damals absoluter Laie war und noch nicht studierte, hatte ich wesentlich mehr naturwissenschaftlichen Anspruch. Aber mit NULL von diesem Anspruch bleibt es nur das: Eine leere Metapher. Wie ich bereits sagte, als Buch über Familienaufstellung wäre es seine 1,99 Euro sicherlich wert gewesen *zwinker*...

GERADE weil ich mich also früher schon mit ähnlichen Metapher auseinander setze getreu dem Motto Mikrokosmus und Makrokosmos, weil ich mich als als verkappter Alchemist sehe (naturwisseschaftliche und spiritulle Prinzpien zu vereinen) bin ich so maßlos enttäuscht, weil mir zig tausend inhaltlich wertvolle Metapher eingefallen wären.

Als mittlerweile angehender Soziobiologie ist an den Buch zu kritisieren, dass er sämtliche Soziobiologie und Neurochemie ausblendet. Also Charakter wird AUSSSCHLIESLICH auf Familienkarma reduziert. Aber es ist nun mal Fakt, dass echte Gene einen partiellen Einfluss haben. Man mag darüber streiten, wie weit dieser Einfluss geht, meinetwegen... aber obwohl das Buch "Psychogenetik" heißt, wurde ja nicht mal im Ansatz darauf eingangen.

Es steht über Genetik wirklich nicht mehr drin (anhand der Kapitelübersicht!) als dass DNS Desoxyribonucleinsäure heißt und eine Doppelhelix ist...

Man hätte ja nun noch spirituell die Form einer Doppelhelix deuten können... aber nichts!!!Zumindest nicht in dem Kapitel, welches laut Index den Begriff Genetik erklären sollte...

Im Grunde BIN ich eine Psychogenetikerin, aber das was da im Buch steht, hat nichts damit zu tun...

Wozu ich mich mühsam durchrang war noch eine Abschnitt wo es darum ging, dass Gene gar nicht so starr seien, wie man gemein glaube.

Sprich: EPIGENTIK. Das Buch kam 2004 auf dem Markt, wo für die Öffentlichkeit die Epigenetik sicherlich recht neu war. Der Autor allerdings ging darauf gar nicht ein, sondern benutze das wissenschaftliche "Uuuh... es ist nicht nur der universalle Aminosäure-Code, sondern auch andere Dinge, die Gene an und ausschalten" dazu in diesen Raum ALLES hineinzupretieren, ohne sind und verstand. Getreu dem Motto: "Was? Es ist nicht nur der AS-Code? Dann ist es ALLES andere! Freischuß!"

Ich hoffe, man versteht, was ich meine...?!

Ich glaube, es ist ein Mängelexemplar gewesen, da man so etwas - zwei Jahre weiter in der Epigentik in der Öffentlichkeit SO auf diese Weise tatsächlich nicht mehr bringen kann.

Was es für mich noch um so schlimmer macht: Jemand hat geld -oder ruhmgeil einfach seine Chance gewittert und einen Schnellschuß gestartet... (Ich schreibe bis zu 20 Seiten pro Tag und könnte so ein Buch, wenn es mein Thema wäre, in 2 Wochen in roh fertig haben. Dicke!)... und genau diese Schwingund/Energie/Aura hat dieses Buch. Und dann auch noch schwüligst und pendedrant ohne ende. Ist auch kein Wunder, dass es penedrant ist, weil es einfach für mehr als für diesen einen sich ständigen wiederholten Vergleich (okay, zwei, die Evolution kommt auch noch dazu) nicht gereicht hat.

Und Evolution ist das nächste Thema. Als (angehende) Soziobiologin aus Leidenschaft kriegt ich echt noch Schreikämpfe, wenn die Leute weiterhin Evolution mit Höherentwicklung gleichsetzen. Aber dann nach auf so niedrigen Niveau...?!


AAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH!

Ash

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