re[4]: Internetbekanntschaften
naurmel * schrieb am
11. Dezember 2011 um 12:38 Uhr (1313x gelesen):
Es gibt auch Leute, die sich über das Internet verabreden und sich dann ganz normal treffen und beschnuppern.
Ich spreche denen nicht ab, dass es gelingen kann, so in eine funktionierende Beziehung zu kommen.
Und wer sowieso mit seiner Liebsten von via WLAN von Raum zu Raum chattet und dabei chillt, der wird dadurch nicht unglücklicher als er es ohnehin bereits ist.
Dass wir große Dummheiten begehen, wenn wir einen Fernseher mit Tastatur für unser Leben halten, ist jedem leicht zu erklären. In Gesprächen wird mir auch deutlich, dass durchaus alle trennen können, ob eine Erfahrung real gemacht wird oder nur im Kopf stattfindet (was dann eine Vorstellung einer Erfahrung ist).
Es gibt bei Laurie Anderson ein schönes Lied mit dem Text:"das ist der Moment (die Zeit) - und das ist die Aufnahme des Momentes (der Zeit)."
Es könnte sein, dass unsere Unfähigkeit nichts anderes als eine Untätigkeit ist. Damit meine ich, dass unsere tief implementierten Verhaltensweisen, und gerade die Balz ist ein solches Muster, nicht mit ein paar Jahren Internet-Einsamkeit verloren gehen.
Sobald Menschen vis-à-vis anbandeln, wird sich das historische Scheitern wieder einstellen. Da bin ich ganz realistisch.
Liebe Grüße
naurmel
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