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Hexenverfolgung, Hexenhammer, indogermanischer Kult
Füchsin schrieb am 30. November 2004 um 11:47 Uhr (617x gelesen):

Hallo, Annemarie und Tralala!

Die Anzahl der ermordeten Menschen ergibt sich daher, dass a. in der frühen Neuzeit (Hexenverfolgung war KEINE Erscheinung des Mittelalters!) die Gebiete noch nicht so dicht besiedelt waren, b. der Großteil der Menschen mit schweren Körperstrafen bedacht wurden (die Statistik zählt nur die Toten). Eine "Begnadigung" war z.B. eine alljährliche Auspeitschung bis ans Lebensende. Oder, wer sich zuvor reuevoll schuldig bekannte, erhielt außer ständiger kirchlicher Kontrolle auch noch andere Bußen auferlegt (z.B. Galilei) oder wurde eingekerkert (Casanova). c. Viele Inquisitoren begnügten sich mit der öffentlichen Unterwerfung der (zum ersten Male) Angeschuldigten unter die Macht der Kirche, weil sie auch ganz genau wußten, dass es sich meist um Spintisiererei oder Verleumdung handelte. So gab es z.B. in Italien nicht viele Verbrennungen. Handelte es sich aber um eine Intrige der Obrigkeit (z.B. französicher König gegen Templer) oder wenn der Inquisitor ein fanatischer Sadist und Psychopath war, dann sah die Sache böse aus. (Z.B. Torquemada in Spanien.) Wer einen Inquisitor anzweifelte - selbst wenn es ein anderer mitleidiger Priester war - geriet selbst in den Ruf der Ketzerei/Hexerei.

Unlängst gab es eine TV-Doku über die jetzt geöffneten Archive im Vatikan zu den Prozessen, wo die Motive der Ankläger ebenso festgehalten stehen.

Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass nicht nur die katholische Kirche gemordet hat - ebenso haben z.B. die Calvinisten in der Schweiz oder die Wiedertäufer in Münster oder sonstige Evangelikalen Andersgläubige, "Ketzer" und verdächtige Frauen ermordet (Amerika - die Frauen von Salem). Verdächtige als Sündenböcke der Gesellschaft zu ermorden, um nur selbst öffentlich als Saubermann dazustehen, was man in Wahrheit nicht war, ist eine oft praktizierte Gepflogenheit der Menschheit, scheint mir. In allen Kulturen. (Z.B. werden auch heute in Afrika - Nigeria ua., oder in Indien Frauen als Hexen verbrannt...)

Ebenfalls eine Sache der Neuzeit war der Rückgriff des aufkommenden (bürgerlichen) Verwaltungsstaates auf das alte römische Recht statt des humaneren germanischen Rechts. Das römische Recht sah schwerste Körperstrafen und sadistische Hinrichtungsstrafen für jede Art von Vergehen, auch Lappalien, vor. Die Kirche mochte zwar bei religiösen Vergehen (auch) der Ankläger sein - die Bestrafung des Delinquenten oblag aber dem Staat. Hätte der Staat (die Herrscher) nicht mitgemacht - und einige Staaten machten auch nie mit - hätte es keine Hexen/Ketzerverfolgung gegeben. Oder wenn, dann nicht so extrem blutig. Menschen wie die Katharer wurden - auf Anklage der Kirche - vor allem vom Staat verfolgt, weil die Herrscher einen einheitlichen Glauben für ihre Untertanen erzwingen wollten. Die Katharer, Templer, Hussiten, die Wiedertäufer... bis hin zu Giordano Bruno oder die Hugenotten stellten mit ihren anderen Auffassungen den Staat, die Art des gemeinsamen Lebens und damit den Herrscher in Frage. Daher wurden sie vernichtet und ausgerottet, genauso wie der Herrscher aufständische Bauern vernichtet hat. Jean D'Arc wurde von den Engländern vor allem deswegen verbrannt, weil sie als Frau (auf dem Feld!) Männerkleidung trug und es gewagt hatte, ein Heer anzuführen! Keiner durfte aus dem Gesellschaftssystem ausbrechen! Kleinere Gruppen wie Juden, Prostituierte/wandernde Dienstboten, Schauspieler, Bettler, Hausierer, fremde Wanderer... wurden ausgegrenzt, als "Unehrliche" stigmatisiert, drangsaliert und streng überwacht.

Wer übrigens den Hexenhammer gelesen hat - was nicht so leicht ist, weil das Buch ständig aus den Bibliotheken geklaut wird - dem fällt die Ähnlichkeit der Berichte der "Hexen" zum Umgang mit dem "Teufel" mit den UFO-Entführungen auf; und auch mit diversen Sagen über Naturgeister. Außerdem verdächtigte man parafähige Frauen, "Schadenszauber" ausüben zu können - was, wie ihr wisst, möglich ist. Jede Para-Fähigkeit, (die früher von den Göttern gegeben worden war,) galt jetzt als Gabe Satans. Schließlich konnten Kleriker der Neuzeit endlich das Alte Testament lesen, was die Germanen, Kelten und Römer früher ja überhaupt nicht konnten und kannten...

Zum Begriff "hagazussa": Der Hag oder Hain war früher der Naturtempel der Götter, ein Platz, von Bäumen umfriedet. (Vermutlich mit einem heiligen Altar-Stein oder einer Quelle darin.) Frauen spielten in der alten Religion eine nicht unwichtige Rolle; vermittelnde Priesterinnen der Sonne oder der Erde gaben dem neuen Herrscher in einem Ritus erst seine Macht! Wenn der Hag ein heiliger Bezirk für die Gemeinde bzw. ein Volk war, für Kult, Richtsprüche und Versammlungen, so kann man eine "Hagazussa" auch als eine Vermittlerin des Heiligen (aus dem Hag) begreifen. (PS: Wollte ausnahmsweise ein Mann diese Rolle im Hag übernehmen, musste er wie ein Frau gekleidet sein, mit langen Haaren und bartlos, und sich wie eine Frau benehmen.)
Im südlichen graeco-latinisierten Patriarchat finden wir noch Anklänge der indogermanischen Vorstellungen in den Tempeln mit den blumig-baumartigen Säulen (versteinerter Hain!), und im Hestia- und Vestalinen-Kult (Tempeljungfrauen als Hüterin des heiligen Feuers) oder bei der Priesterin des Apollos und der Demeter bei Delphi (für Weisagungen in einer unterirdischen Grotte).

Wie die alte Religion überhaupt, wurden auch die Gaben der Götter und die para-begabten Menschen später ab dem Mittelalter dämonisiert.

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