logo


Beiträge: 0
(gesamt: 0)

Jetzt online
0 Benutzer
8 gesamt
Hexenforum   Paranormal Deutschland e.V.

Hauptforum  Heilerforum  Hexenforum  Jenseitsforum  Literaturforum  OBE-Forum  Traumforum  Wissensforum  Nexus  Vereinsforum  ParaWiki  Chat 

Ressort: Hexen Kontakt Suche Login
Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge | rss

(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Hexerei: Hexen-Ressort Kornkreis: Kornfeldkreise Magie: Magie-Ressort Magie: Ausbildung zum Zauberer (wiki) UFO: Geheimnisumwitterte AREA 51 UFO: Ausserirdische (wiki) UFO: Außerirdische Lebensform (wiki)
Ketzer und Hexen
Annemarie schrieb am 30. November 2004 um 12:31 Uhr (583x gelesen):

> Hallo Füchsin

> Die Anzahl der ermordeten Menschen ergibt sich daher, dass a. in der frühen Neuzeit (Hexenverfolgung war KEINE Erscheinung des Mittelalters!)
-----
Das stimmt, die Hexenverfolgung ging erst in der Neuzeit los - zuvor gab es jedoch bereits die Ketzer und man muß auch immer zwischen Ketzer- und Hexenverfolgung unterscheiden.



die Gebiete noch nicht so dicht besiedelt waren, b. der Großteil der Menschen mit schweren Körperstrafen bedacht wurden (die Statistik zählt nur die Toten).
------
Nicht unbedingt. Die meisten starben in den Folterkammern, kamen also erst gar nicht in der Öffentlichkeit auf den Scheiterhaufen



Eine "Begnadigung" war z.B. eine alljährliche Auspeitschung bis ans Lebensende. Oder, wer sich zuvor reuevoll schuldig bekannte, erhielt außer ständiger kirchlicher Kontrolle auch noch andere Bußen auferlegt (z.B. Galilei) oder wurde eingekerkert (Casanova). c. Viele Inquisitoren begnügten sich mit der öffentlichen Unterwerfung der (zum ersten Male) Angeschuldigten unter die Macht der Kirche, weil sie auch ganz genau wußten, dass es sich meist um Spintisiererei oder Verleumdung handelte. So gab es z.B. in Italien nicht viele Verbrennungen.
-------
Bei Anklage wegen Hexerei gab es kein Entrinnen - nur die Ketzer hatten u.U. Glück und kamen mit dem Leben davon, wenn sie die Ankläger von ihrer Unschuld überzeugen konnten.
Die Anklage wegen Hexerei endete immer tödlich und zog weitere Anklagen mit sich





Handelte es sich aber um eine Intrige der Obrigkeit (z.B. französicher König gegen Templer) oder wenn der Inquisitor ein fanatischer Sadist und Psychopath war, dann sah die Sache böse aus. (Z.B. Torquemada in Spanien.) Wer einen Inquisitor anzweifelte - selbst wenn es ein anderer mitleidiger Priester war - geriet selbst in den Ruf der Ketzerei/Hexerei.
--------
Das sich aber etwas unternehmen ließ, zeigt Friedrich Spee





> Unlängst gab es eine TV-Doku über die jetzt geöffneten Archive im Vatikan zu den Prozessen, wo die Motive der Ankläger ebenso festgehalten stehen.
---------
Ja, es gibt sogar noch die Einrichtung "Inquisition", wenn auch unter einem anderen Namen



> Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass nicht nur die katholische Kirche gemordet hat - ebenso haben z.B. die Calvinisten in der Schweiz oder die Wiedertäufer in Münster oder sonstige Evangelikalen Andersgläubige, "Ketzer" und verdächtige Frauen ermordet (Amerika - die Frauen von Salem).
----------
Hat das jemand behauptet?
Der auslösende Hexenhammer ging jedoch vom Papst aus.
Luther selbst bevorzugte einsame, alte Frauen, da sie ein besonders leichtes Opfer waren und es damals zu viele Frauen gab




Verdächtige als Sündenböcke der Gesellschaft zu ermorden, um nur selbst öffentlich als Saubermann dazustehen, was man in Wahrheit nicht war, ist eine oft praktizierte Gepflogenheit der Menschheit, scheint mir. In allen Kulturen. (Z.B. werden auch heute in Afrika - Nigeria ua., oder in Indien Frauen als Hexen verbrannt...)
--------
Den beiden Mönchen ging es darum, daß Heidentum zu besiegen, da sich besonders die Landbevölkerung nicht weiter für die Kirche interessierte und Diana (in ihren verschiedenen Formen) anbetete. Die Kirche ging immer mehr unter und war schon fast weg vom Fenster. Also, zumindestens dieses Kapitel basiert nicht auf Aberglauben, der allerdings dafür ausgenutzt wurde



> Ebenfalls eine Sache der Neuzeit war der Rückgriff des aufkommenden (bürgerlichen) Verwaltungsstaates auf das alte römische Recht statt des humaneren germanischen Rechts. Das römische Recht sah schwerste Körperstrafen und sadistische Hinrichtungsstrafen für jede Art von Vergehen, auch Lappalien, vor. Die Kirche mochte zwar bei religiösen Vergehen (auch) der Ankläger sein - die Bestrafung des Delinquenten oblag aber dem Staat. Hätte der Staat (die Herrscher) nicht mitgemacht - und einige Staaten machten auch nie mit - hätte es keine Hexen/Ketzerverfolgung gegeben. Oder wenn, dann nicht so extrem blutig.
---------
Ja, die Kirche wußte schon, was sie da anrichtete und sagte, daß die Hexerei kein rein christliches Vergehen sei und deshalb auch die weltlichen Gerichte zuständig wären.
Sie wollte möglichst "sauber" aus der Sache rauskommen und dieser Plan scheint aufzugehen, wie ich in den letzten Jahren so feststelle





Menschen wie die Katharer wurden - auf Anklage der Kirche - vor allem vom Staat verfolgt, weil die Herrscher einen einheitlichen Glauben für ihre Untertanen erzwingen wollten. Die Katharer, Templer, Hussiten, die Wiedertäufer... bis hin zu Giordano Bruno oder die Hugenotten stellten mit ihren anderen Auffassungen den Staat, die Art des gemeinsamen Lebens und damit den Herrscher in Frage. Daher wurden sie vernichtet und ausgerottet, genauso wie der Herrscher aufständische Bauern vernichtet hat. Jean D'Arc wurde von den Engländern vor allem deswegen verbrannt, weil sie als Frau (auf dem Feld!) Männerkleidung trug und es gewagt hatte, ein Heer anzuführen! Keiner durfte aus dem Gesellschaftssystem ausbrechen! Kleinere Gruppen wie Juden, Prostituierte/wandernde Dienstboten, Schauspieler, Bettler, Hausierer, fremde Wanderer... wurden ausgegrenzt, als "Unehrliche" stigmatisiert, drangsaliert und streng überwacht.
-------
Ja, das hat aber nichts mit der Hexerei zu tun - das waren in erster Linie Ketzer, also hauptsächlich Christen gegen Christen, was besonders gut "Bloody Mary" und zuvor ihr Vater Heinrich VIII in England praktizierte



> Wer übrigens den Hexenhammer gelesen hat - was nicht so leicht ist, weil das Buch ständig aus den Bibliotheken geklaut wird - dem fällt die Ähnlichkeit der Berichte der "Hexen" zum Umgang mit dem "Teufel" mit den UFO-Entführungen auf; und auch mit diversen Sagen über Naturgeister.
----------
Na ja, ich weiß nicht.....
In erster Linie ging es darum, was Hexen so alles anrichten, selbst die Urängste der Männer wurde dabei ausgenutzt (Katrastionsängste). Zudem hatte die Hexe einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, um Böses zu tun....


Außerdem verdächtigte man parafähige Frauen, "Schadenszauber" ausüben zu können - was, wie ihr wisst, möglich ist. Jede Para-Fähigkeit, (die früher von den Göttern gegeben worden war,) galt jetzt als Gabe Satans. Schließlich konnten Kleriker der Neuzeit endlich das Alte Testament lesen, was die Germanen, Kelten und Römer früher ja überhaupt nicht konnten und kannten...
-----------
Aha, und deshalb gehst du davon aus,daß die Germanen und Kelten nicht nur einen nach Schwefel riechenden, hinkenden, mit einem Pferdefuß, Hörnern und einer Gabel ausgestatteten *bösen* Gestalt ernst genommen hätten und auf Jahwes Geheiß: eine Zauberin sollst du nicht am Leben lassen, ihre von ihnen verehrten Druiden, Seherinnen, Priesterinnen etc. sofort verbrannt hätten?!


> Zum Begriff "hagazussa": Der Hag oder Hain war früher der Naturtempel der Götter, ein Platz, von Bäumen umfriedet. (Vermutlich mit einem heiligen Altar-Stein oder einer Quelle darin.) Frauen spielten in der alten Religion eine nicht unwichtige Rolle; vermittelnde Priesterinnen der Sonne oder der Erde gaben dem neuen Herrscher in einem Ritus erst seine Macht!
---------
Natürlich waren die nicht unwichtig
Es gab auch sehr begabte weibliche Druiden und hoch verehrte Seherinnen, die u.a. halfen, einen Kampf zu gewinnen



Wenn der Hag ein heiliger Bezirk für die Gemeinde bzw. ein Volk war, für Kult, Richtsprüche und Versammlungen, so kann man eine "Hagazussa" auch als eine Vermittlerin des Heiligen (aus dem Hag) begreifen. (PS: Wollte ausnahmsweise ein Mann diese Rolle im Hag übernehmen, musste er wie ein Frau gekleidet sein, mit langen Haaren und bartlos, und sich wie eine Frau benehmen.)
----------
Das ist auch nicht so richtig:
bei den Germanen waren die Fürsten auch die Priester und bei den Kelten waren bekanntermaßen auch männliche Druiden:-)


> Im südlichen graeco-latinisierten Patriarchat finden wir noch Anklänge der indogermanischen Vorstellungen in den Tempeln mit den blumig-baumartigen Säulen (versteinerter Hain!), und im Hestia- und Vestalinen-Kult (Tempeljungfrauen als Hüterin des heiligen Feuers) oder bei der Priesterin des Apollos und der Demeter bei Delphi (für Weisagungen in einer unterirdischen Grotte).

> Wie die alte Religion überhaupt, wurden auch die Gaben der Götter und die para-begabten Menschen später ab dem Mittelalter dämonisiert.



zurück   Beitrag ist archiviert


Diskussionsverlauf: