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Hexerei:
Hexen-Ressort
Heiden
Jassu schrieb am 14. Januar 2003 um 7:56 Uhr (578x gelesen):
Ursprünglich bezeichnete der Begriff Heide (lat. paganus) einen Angehörigen der Landbevölkerung, und dürfte z.B. von den städtischen Römern etwa so gebraucht worden sein wie man heute von "Landeiern" spricht. Als dann die Christianisierung einsetzte, spielte sich fast in jedem Land dasselbe ab: Die Siedlungszentren (sprich: Städte) traten als erste zum neuen Glauben über, während die alten Traditionen auf dem Land sehr viel länger erhalten blieben. So wurde der Begriff "Heide" gleichbedeutend mit "Ungläubiger" und hat seine ursprüngliche Bedeutung praktisch vollständig verloren. Eigentlich ist es ein Derogativum, also eine abfällige Bezeichnung, in der auch heute immer noch ein Hauch von Verachtung mitschwingt. (In etwa so, als wenn man jemanden als "Barbaren" bezeichnet.) Nun ist es aber so, daß manche Hexen diese Bezeichnung ganz bewußt für sich übernommen haben und sie nutzen, um eine klare Abgrenzung von den etablierten Religionen und eine Verbindung zur naturverbundenen Landbevölkerung von einst herzustellen. Einige Leute glauben sogar, daß es tatsächlich eine ungebrochene Tradition gibt, die durch all die Jahrhunderte im Verborgenen erhalten geblieben ist. Demnach hätte Gerald Gardner z.B. Wicca nicht in seiner heutigen Form erschaffen, sondern nur dokumentiert, was ihm bereits vorlag. Nun ja, ob man wirklich dermaßen viel postulieren kann, sei dahingestellt. Sicherlich trägt der Mythos dazu bei, die Hexen in ihrer Identität zu stärken. Oder wie Jennifer Hunter es so gut ausdrückte: "Natürlich ist das Mist. Aber Mist ist auch ein guter Dünger, und richtig angewendet können daraus die prächtigsten Blumen erwachsen."

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