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Re: Reinkarnation & spirituelle Praxis
myrrhe schrieb am 20. September 2003 um 10:54 Uhr (497x gelesen):

Hallo Maya,

kurz gefaßt:
für mich persönlich ist Reinkarnation kein Glaube, sondern
Wissen. Ich weiß um etliche Inkarnationen von mir, und ich habe
dadurch meine seelische Entwicklung besser kennengelernt. Mein
Mann wiederum, katholisch erzogen, glaubte nicht an
Reinkarnation. Das war für mich kein Problem: denn ebenso, wie
ich meine Leben als Ganzes (soweit ich sie kenne) anschauen
kann, so kann ich auch mein Leben als einzelnes anschauen und
nach den Gegebenheiten handeln. Wir beide waren uns einig
darüber, daß wir dieses Leben leben, und ich habe Reinkarnation
auch nie als Flucht gesehen ("wenn ich das hier nicht schaffe,
dann erledige ich das halt im nächsten Leben") – und so war der
Modus vorgegeben: ich weiß halt, daß ich, wenn ich es brauche,
ein weiteres Leben hier anfügen werde; er wußte für sich, daß er
nach dem Tod ins ewige Leben eingehen würde. (Wie er es jetzt
sehen mag? ich habe ihn noch nicht gefragt .....)

Jeder, der eine Glaubensrichtung oder eine spirituelle eigene
Erfahrung dogmatisch vertritt, hat nicht kapiert, daß es in diesen
empirisch nicht beweisbaren Systemen keine allgemeingültige
Wahrheit gibt: vielmehr ist die Wahrheit in allem enthalten.
Natürlich nehmen diese dogmatisch vertretenen Lehren dann
leicht die Züge des Faschistischen an: das ist doch bei manchen
Sekten auch ganz klar zu sehen, wenn auch oft subtil (Zeugen
Jehovas).

Im Prinzip entfernen sich dogmatisch Denkende von den
Andersdenkenden - und dies wiederum ist ein Spiegel unserer
Gesellschaft, in der jeder einzelne sein eigenes Süppchen kocht
und den anderen nicht wahrnimmt. Und jede Gesellschaft hat nun
mal den Umgang mit Glauben, den sie selbst vertritt.

Was die "trostlosen Schilderungen" von früheren Leben angeht,
das Karma usw., so hängt dies meiner Meinung mit unserem
Schuld-Sühne-geprägten christlichen Glauben zusammen: Wir
haben uns mit östlichen Religionen befaßt, und, weil wir sie nicht
verstanden haben (logischerweise), unserem Glaubenssystem
übergestülpt. Nun wird Karma mit Sünde gleichgesetzt – und weil
wir in der "Erbsünde" verhaftet sind, müssen auch frühere
Inkarnationen klarerweise negativ beladen sein.

Klarerweise habe ich in früheren Inkarnationen auch Morde
begangen, habe im Elend gelebt, habe mich schuldig gemacht
gegenüber anderen Menschen. Immerhin lebt man ja Leben, um
daraus zu lernen, und wer begeht keine Fehler. Nur ist nun die
Sichtweise unterschiedlich: ich kann diese Erfahrungen wertfrei
sehen und als Lernschritte - oder eben als schwere Sünden, an
denen ich noch immer und bis ans Ende der Welt kiefeln werde.
Ich kann Karma als energetischen Ausgleich sehen – was für alle
meine in der polaren Welt ausgeführten Taten gilt –, oder als Buße
für meine schweren Sünden.

So ist alles gebunden an die persönliche Sichtweise, und diese
resultiert wiederum aus meiner persönlichen Entwicklung. Und da
jeder seinen ureigenen Weg der Entwicklung geht, sind alle
Sichtweisen, geboren eben aus dem jeweiligen Erfahrungsstand,
"richtig": es gibt kein objektives Richtig oder Falsch. Daher ist jede
Art von Dogmatismus im spirituellen Bereich abzulehnen.

Wenn natürlich in einem Paranormal-Forum ein Poster seine
Meinung vertritt und diese nicht ausdrücklich als solche deklariert,
kann es manchmal nach Dogma ausschauen. Ich persönlich
glaube, daß es in den allermeisten Fällen nicht dogmatisch
gemeint ist.

Liebe Grüße,
myrrhe

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