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Handlesen: Die Kunst des Handlesens (*)
Re: wenn jemand nicht sterben kann...
Shyrin schrieb am 26. Juli 2001 um 21:36 Uhr (538x gelesen):

Hallo Sadness,

möchte Dir meine Erfahrungen mit dem Tod mitteilen und vielleicht ist es möglich, Dir damit ein wenig Hilfe in Deiner derzeitigen, sehr schwierigen Situation zu senden.

Meine allerbeste, langjährige Freundin war 27 als sie todkrank in der Klinik lag. Ich war mit meiner eigenen Traurigkeit bzw. meinem Schmerz so beschäftigt, daß ich es nicht wahrhaben wollte und verdrängte.
Du kannst Dir nicht vorstellen, wie leid mir das tat bzw. heute noch manchmal tut. So viele Dinge hätte es noch gegeben, die ich ihr gerne zu Lebzeiten gesagt hätte – sie umarmt hätte und vielleicht einfach gemeinsam mir ihr geweint hätten.
Es wird zwar allgemein gesagt, man könnte die Dinge auch noch zu einem späteren Zeitpunkt diesem Menschen mitteilen, ich jedoch bin der Meinung, daß es etwas ganz anderes ist, diesen Menschen dabei noch real zu sehen oder vielleicht zu umarmen.
Wir sind in solchen Momenten vielleicht einfach zu sehr mit unseren eigenen Schmerzen beschäftigt, anstatt zu überlegen, wie und in welcher Weise wir diesem *reisenden* Menschen Zuneigung, Wärme u. Verständnis schenken könnten.
Meine Freundin mußte alleine in der Klinik sterben und es dauerte sehr lange Zeit, bis ich meine Schuldgefühle endlich los wurde.

½ Jahr später lag unsere geliebte Oma todkrank im Spital und dieses Mal hatte ich die Gelegenheit, diesen Menschen auf eine ganz wunderbare Art zu verabschieden.
Wir richteten mit meinen Eltern u. Geschwistern einen *rundum* Dienst im Spital ein, sodaß Oma zu keiner Zeit alleine war. Ihr wurde ziemlich viel Morphium verabreicht u. sie war bestimmt nicht immer voll im Hier und Jetzt. Nun, sie wollte nicht *reisen* und hielt mit aller Kraft fest, da sie wußte, daß wir sie alle liebten u. sie auch noch gerne länger unter uns gehabt hätten. Es gab bei ihr auch viele wache Momente und genau in diesen Momenten, flüsterten wir ihr unsere Zuneigung, hielten sie natürlich immer an der Hand und sagten ihr, daß es für sie gut wäre zu reisen und wir ja immer wüßten, daß sie uns - und wir sie - liebhaben und keiner einander für immer verlieren würde!
Als sie dann eines morgens *verreiste*, setzten wir uns alle rund um ihr Bett, natürlich weinten wir aber gleichzeitig lachten wir auch, da jeder von uns eine lustige Geschichte aus Omas Leben zu berichten wußte oder ab und zu bei den Erzählungen ihre Wortwahl benutzte.
Ich kann Dir nur soviel sagen, es war eines meiner schönsten Erlebnisse, welches ich niemals mehr missen möchte!
Die Traurigkeit war riesengroß, aber gleichzeitig war eine tiefe Wärme im Herzen (auch im Raum) zu spüren als wir uns bestimmt noch 1 Stunde so liebevoll von ihr verabschiedet haben!

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Liebe, wenn Du auf dein Herz achtest (denke ich) weißt Du genau, wie Du diese schmerzliche Situation für alle Beteiligten am erfüllensten bewältigen kannst.

Alles Liebe für Euch alle
Shyrin


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