logo


Beiträge: 0
(gesamt: 0)

Jetzt online
0 Benutzer
25 gesamt
Hauptforum   Paranormal Deutschland e.V.

Hauptforum  Heilerforum  Hexenforum  Jenseitsforum  Literaturforum  OBE-Forum  Traumforum  Wissensforum  Nexus  Vereinsforum  ParaWiki  Chat 

Kontakt Suche Login
Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge | rss

(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Bewusstsein: Geheimnis des Bewußtseins Bewusstsein: Bewusstsein&Materie (wiki)
Moment mal !

Nobby * schrieb am 5. Dezember 2007 um 17:12 Uhr (811x gelesen):

Habt ihr euch schon mal Gedanken gemacht, was ein Augenblick, oder ein Moment eigentlich ist?
Wie oft sagt man: Moment mal bitte, oder: einen Augenblick, oder ähnliches.
Genau gesagt, kann man die Frage: Was machst du denn im Moment? Gar nicht beantworten, denn der Zeitpunkt worauf sich die Frage bezog, ist dann schon längst wieder Vergangenheit.
Aber was ist denn nun der Moment, oder besser, wie lange ist der Moment, oder noch präziser, was ist, oder wie lange ist eigentlich die Gegenwart?
Betrachten wir das ganze erst mal Wissenschaftlich:
Erwiesenermaßen, nehmen wir den Moment, also die Gegenwart, mit einer kurzen Verzögerung wahr. Das Gehirn muss erst entscheiden, welche Informationen es aus der gigantischen Flut von Eindrücken, die uns unsere Sinne vermitteln, auch wirklich bis an unser Bewusstsein weiterleitet. Vergleichen wir diese Flut an Eindrücken mit einem riesigen Fluss, wie den Amazonas, so erreichen unser Bewusstsein davon gerade mal ein paar Tropfen.
Wenn man sich das einmal klar gemacht hat, bekommt man eine Gänsehaut, bei dem Gedanken, wie viel mehr um uns herum noch passiert, von dem wir gar nichts mitbekommen ... ;-/
Vielleicht bemerken wir ( von wenigen Ausnahmen abgesehen ) z.B. die, von uns als “Geisterwelt“, oder “Jenseits“ bezeichnete Welt nur nicht, weil unser Bewusstsein, unser Gehirn dazu gar nicht ( mit Absicht ? ) konstruiert ist, bzw. die entsprechenden Funktionen im Regelfall nicht frei geschaltet sind. Der Torwächter, unser nicht voll genutztes Gehirn lässt diese Eindrücke, lässt diesen Blickwinkel einfach nicht zu und doch ist da mehr als wir uns in unseren kühnsten Träumen vorstellen können.

OK weiter, also aus diesen paar “übrig gebliebenen“ Eindrücken, die dann immer noch eine unvorstellbar großen Anzahl an Einzelinformationen darstellen, entscheidet unser Gehirn dann schließlich noch, welche davon im Ultrakurzzeitgedächtnis, welche im Kurzzeit-, und welche im Langzeitgedächtnis "abgelegt" werden, wobei diese unterschiedliche Funktionsweisen besitzen.
Und schon sind wir beim nächsten Problem, der Wahrnehmung:
Wie nehmen wir die Welt um uns herum eigentlich wahr?
Jeder nimmt die Welt nur so wahr, wie sie seiner Meinung nach sein muss. Selbst unsere Erinnerungen unterliegt dieser Ordnung. Erinnerung ist eigentlich nichts anderes, als ein Kompromiss aus Regel und Erlebtem. Wenn mehrere Personen berichten, wie sie z.B. den Hergang eines Unfalls gesehen haben, erzählt jeder Zeuge seine Geschichte so, wie er glaubt, dass sich die Dinge ereignet haben. Wir ordnen die Wirklichkeit unserer eigenen Theorie unter. Insofern ist Wahrnehmung, wenn man es genau betrachtet, eine Hypothese über die Wirklichkeit, und nicht mehr. Auch diese Betrachtungsweise ist wieder auch nur als subjektive Wahrnehmung meinerseits zu betrachten ;-).
Jeder Mensch nimmt seine Umgebung anders wahr, jeder lebt sozusagen in "seiner Welt", hat andere Ansichten und Vorstellungen von dem, was richtig, falsch, wahr, unwahr, schön oder hässlich ist. Während der Eine ein Bild für Kunst hält, ist es für Andere wiederum nur Schmiererei. Während der eine von der Existenz Gottes überzeugt ist, ist es für den Anderen völlig unmöglich, da sich diese Vorstellung nicht mit seiner Weltanschauung vereinbaren lässt usw.

Wenn wir unsere Realität also nur verzögert wahrnehmen, wann findet denn nun der Moment statt - also das, was wir eigentlich als "Gegenwart" bezeichnen? Gibt es die Gegenwart überhaupt? Kaum ist sie da, ist sie auch schon Vergangenheit geworden. Kann man eigentlich von "Gegenwart" sprechen, wenn niemand weiß wie lange sie dauert, und wann sie wirklich stattfindet?
Stellen wir uns nun die Gegenwart einfach als einen Punkt auf unserer Zeitlinie, der sich in Richtung Zukunft bewegt, und sich exakt zwischen Vergangenheit und Zukunft befindet vor, und ups, stehen wir vor einer weiteren Frage: Was ist Vergangenheit? Da wissenschaftlich gesehen, weder die Vergangenheit noch die Zukunft zu irgendeinem erlebten Zeitpunkt existent ist, könnten wir die Vergangenheit als eine Ansammlung von Informationen in unserem Kopf sehen, die sich aus der bereits erlebten Gegenwart ergibt.
Eigentlich ein Paradoxon, eine Unmöglichkeit, da wir ja immer noch auf der Suche nach einer Erklärung für den Begriff "Gegenwart" sind.
Die Erklärung für die Zukunft hört sich sogar noch schlimmer an:
Zukunft ist lediglich eine logische Schlussfolgerung daraus, dass Vergangenheit und Gegenwart eine Zukunft erfordern. Außerdem ist sie verbunden mit Erfahrungswerten.
Wir können davon ausgehen, dass wir irgendwann sterben müssen, da dies bei allen Menschen schon immer so war. Die Wahrscheinlichkeit ist deshalb sehr hoch, dass es dir und mir auch einmal so ergehen wird. Ergo werden wir irgendwann in der Zukunft sterben. Der eine früher, der andere später.
Wie lange ein Moment dauert, oder was ein Moment ist, hängt wohl demnach vom Betrachter selbst ab. Da keine allgemein gültige Zeit existiert, ist die Frage nach der Dauer des Moments möglicherweise überflüssig. Geht man davon aus, dass sich das Licht mit höchstmöglicher Geschwindigkeit bewegt, könnte man vielleicht behaupten, dass ein Moment solange dauert, wie ein Lichtteilchen am selben Ort verweilt. Diese Dauer ist jedoch unmöglich zu bestimmen. Die Unschärferelation würde diese Definition glaube ich nicht zulassen.
Und von "verweilen" kann beim Licht wohl nicht im mindestens die Rede sein ;-).
Was bringen uns nun diese ganzen Erkenntnisse, im Hinblick auf unsere Eingangsfrage?
Die einen werden sagen, nichts oder nicht viel, andere fanden es interessant und wieder anderen war das ganze viel zu kompliziert.

Mir selbst jedenfalls, brachte es eine wichtige Erkenntnis :
Wir sollten versuchen, die schönen Momente im Leben zu genießen und alle anderen, möglichst schnell wieder zu vergessen... ;-)

Grüße an alle, die Stephen Hawkings: Eine kleine Geschichte der Zeit gelesen haben ;-) … OK, OK, die anderen grüße ich natürlich auch ,-)
Nobby


zurück   Beitrag ist archiviert


Diskussionsverlauf: