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Re: Seminare

Irrwisch schrieb am 16. Juni 2000 um 16:21 Uhr (718x gelesen):

Verstehe ich das Richtig, Du willst mit Löffelbiegen beginnen, und danach möglicherweise vielleicht Tische oder Schränke inklusive Inhalt durch Gedanken rumgondeln?
Da hast Du Dir ja was vorgenommen.
Erstmal eine Frage: Kennst Du jemand, der von sich behauptet, z.B. ein Telefon schweben lassen zu können?
Wenn Psychokinese wirklich so einfach wäre, dann wäre sie schon längst hinlänglich bewiesen und wir alle würden es auch im Schulunterricht in Physik durchnehmen.
Doch so einfach ist das nicht.
Ich fange mal mit J.B. Rhine an. Er war der erste, der Psychokinese im Labor versuchte nachzuweisen. Er benutzte dazu eine Apparatur, welche Würfel warf. Der Pertizipient (Versuchsperson) hatte also den Auftrag, die Würfel eine bestimmte Augenzahl anzeigen zu lassen. Rhine hatte tatsächlich signifikante Abweichungen zur Zufallswahrscheinlichkeit nachgewiesen. Jedoch wurde es von dem Physik-Nobelpreisträger Bridgman rechnerisch widerlegt ("es wäre alles trotzdem Zufall").
Heute werden Schmidt-Maschinen zur Psychokineseforschung verwendet. Es sind Geräte, bei denen das Zufallsprinzip durch den atomaren Zerfall geregelt wird, also nicht vorhersehbar oder physikalisch beeinflussbar (da solltest Du Dich vielleicht mal einlesen, sonst müßte ich zuviel schreiben). Bei diesen Experimenten wurden zwar statistische Erfolge erreicht, doch (obwohl nur Atome durch die Versuchsperson zu beeinflussen sind) sind die Erfolge nicht in dem Maße erfolgreich, das Skeptiker die Ergebnisse als Beweis aktzeptieren würden.
Und wenn schon einzelne Atome nicht so einwandfrei zu beeinflussen sind, wie willst Du als "Einstieg" mit den milliarden und noch mehr Atomen (zudem noch gebündelt) erfolgreich sein?
Ob diese Psychokineseexperimente zur Zeit in Freiburg durchgeführt werden, weiss ich nicht. Aber vielleicht wäre die Teilnahme daran ein vernünftiger "Einstieg" für Dich. Vor allem, weil Du dabei auch qualifizierten Wissenschaftlern Fragen stellen könntest.

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