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Re: AD(H)S => komme einfach nicht zur inneren Ruhe

G schrieb am 25. Mai 2003 um 10:50 Uhr (523x gelesen):

Hallo, Hilmar!
Na, dann will ich das mal versuchen.
Zunächst: ADS(H) ist, wie der Name ja schon sagt, eine Bezeichnung für ein Sammelsurium psycho-sozialer Störungen und deshalb genau genommen keine Krankheit, sondern ein Name für etwas, von dem Ärzte und Psychotherapeuten nicht wissen, was es denn nun eigentlich sein soll.
Ich halte das mangelnde Angebot funktionaler Komplexitätsreduktionstechniken von Seiten der Gesellschaft für die Individuen für ursächlich für eine Vielzahl der im Syndrom erfassten Störungen. Meint: Wenngleich Gesellschaft den Individuierungsprozess namentlich erwünscht, stellt sie keine Techniken zur Verfügung, diesem auch gerecht zu werden. Statt dessen wird das in der Individuierung begriffene menschliche Wesen mit sozialen Anpassungsmechanismen konfrontiert, die seinem Ich-Bedürfnis nicht nur zu widersprechen scheinen, sondern es tatsächlich auch tun.
Auf diese Weise mit paradoxen Interventionen konfrontiert, zusätzlich noch mit einem Konglomerat vollkommen unnatürlicher sensorischer Eindrücke überfrachtet, bricht oftmals das psychische Immunsystem exakt desjenigen zusammen, der über die notwendige Intelligenz und den vielversprechenden Intellekt eines potenziellen Individuums verfügt. M.a.W.: Es trifft die Besten.
Meditation ist hier genau einer der richtigen und wichtigen Wege, um dem ADS beizukommen. Je nach Mannigfaltigkeit der Symptome und Alter des Un-Angepassten (denn nichts anderes ist es) muss man verschiedene Wege gehen. Hierbei muss die Palette der Sinneseindrücke berücksichtigt werden. Ein erfahrener Meditierer muss mit Dir gemeinsam Dein bevorzugtes Repräsentationssystem herausfinden (i.d.R. ist es auditiv external; ADS-Verstörte sind oft zu grossen Symbolmanipulationen fähig; aber das muss eben einzeln abgeklärt werden). Dann muss ein Programm aufgebaut werden, das Dich nach und nach durch die Repräsentationssysteme führt, um sie Dir alle zugänglich zu machen und Dir zu zeigen, dass Du doch die Kontrolle über sie besitzt. (Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Synästhesie oftmals mit ADS korrespondiert.)
Auf diese Weise jedenfalls, unter Aufsicht und Anleitung eines wirklich erfahrenen Meditierers, der die Konzepte der Meditation wissenschaftlich analysiert und in der Praxis erfolgreich umgesetzt hat, wirst Du sowohl zur Ruhe, als auch zur Konzentration gelangen.
Ein solches Programm muss übrigens durch Körper- und Denkbarbeit erweitert werden; das gilt für ADS-Verstörte noch mehr als für den Durchschnittsneurotiker *g*.
Fragen hierzu beantworte ich gerne per Email, denn das ist doch alles sehr persönlich.
Lieben Gruss
G von den Magickpages

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