Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge |

re: Menschenangst

Helena * schrieb am 19. Januar 2007 um 9:58 Uhr (649x gelesen):

Guten morgen Inge,

21 Jahre sind eine lange Zeit .... hinter selbst geschaffenen Gefängnismauern.

Das Leben da draußen ist bunt .... auf der einen Seite kann ich mich da sehr gut einfühlen (deine Ängste, das Haus zu verlassen),
auf der anderen Seite gibt es aber auch Schönes, Angenehmes, Freudiges, das dir so entgeht.

Du suchst nach Menschen, nach Gleichgesinnten, in der Hoffnung so verstanden zu werden. Dies können hier sicherlich viele nachvollziehen.
Meine persönliche Meinung ist, du bräuchtest zusätzlich Hilfe und Unterstützung, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Jemanden, der dich auf deinem Weg "heraus aus der Angst" begleitet (und das muß nicht zwangsläufig jemand sein, der auch unter diesen Ängsten wie du leidet).

Verstehe mich hier bitte nicht falsch: es ist gut, dass du einen Austausch und Kontakt mit ebenfalls Betroffenen anstrebst (um aus dieser Isolation herauszukommen) - nur die Zielsetzung hierbei sollte sein anzustreben, diese Ängste zu lindern oder gar zu überwinden - und hier ist professionelle Unterstützung sowohl für den einen als auch den anderen Betroffenen dringend anzuraten.

Was bereitet dir denn am meisten Angst ...
was könnte denn im schlimmsten Fall passieren, wenn du (z.B. mit mir) das Haus für einen kleinen Spaziergang verlassen würdest ?

Du hast dein Enkelkind erwähnt - hier könntest du ansetzen, dir ein Ziel zu setzen .... vielleicht hast du den Wunsch, mit deinem Enkel im Sommer mal am Eissalon vorbeizuspazieren und zuzuschauen, wie genüßlich da am Eis geschleckt wird. Oder, falls dir diese Zeitspanne zu kurz für eine Veränderung wäre ....
die Vorstellung, du könntest bei der Einschulung dabei sein - bis dahin wäre ja noch etwas Zeit ...

Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten bei Ängsten .... auch zu Beginn solche, bei denen du zunächst gar nicht das Haus verlassen müßtest ....

Herzliche Grüße
Helena

  Beitrag ist archiviert