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re: Menschenangst
Asherah * schrieb am 19. Januar 2007 um 20:43 Uhr (715x gelesen):

Hi,

ich selbst lit 2 bis 3 Jahre unter solch akuten Sozialphobien. Weiter wollte ich es nicht kommen lassen, es war so schon schlimm genug. Ich habe gekämpft mit mir selbst, wirklich hart gekämpft und es schließlich - sogar ganz ohne Psychologen - geschafft. Ja, es gab Zeiten da habe ich 5 Tage lang Anlauf nehmen müssen um nur vor die Haustür zum Briefkasten zu gehen. Aber ich hatte ein Ziel und klaren Willen: Ich will dies überwinden.

Was mir dabei geholfen hat:

a) Ich hielt es nicht mehr aus und zum Selbstmord war ich "zu feige". Nicht zum Planen, sondern zum Durchziehen. Ergo ging es nur in eine Richtung

b) Die Geburt meiner kleinen Tochter. So paradox oder krank es auch klingt: Sie wurde u.a. NUR geboren weil ich es damals wg. Sozialphobie und "Nicht-aus-dem-Hausgehen" weder in die Apotheke zum Schwangerschaftstest noch zum Frauenartz schaffte. (Als ich endlich dort war, war ich im vierten Monat). Aber eben genau dieses damalige "unglück" gab mir Mut, Kraft, etc.

c) Dass ich mich noch sehr gut daran erinneren konnte, wie das Leben "draußen" ist und wieviel Spaß es mir früher gemacht hat z.B. Ausgehen, Tanzen etc.

Das Problem, dass ich bei Dir sehe, ist dass b) und c) nicht mehr zutreffen können. Anscheinend hast Du es Dir häuslich so bequem gemacht, dass Du also tatsächlich 20 Jahre leben kannst OHNE aus dem Haus zu gehen, und nicht mal die Kinder Anreiz waren Dich zu ändern. Das finde ich sehr schade. Du ahnst ja nicht, wie sehr Du die Kinder damit geprägt hast. Und nach 20 Jahren kennt man es natürlich nicht mehr anders. Im Gegensatz zu mir kannst Du Dir also nicht das Ziel visualisieren, klar vorstellen, weil Du es ja nicht mehr weißt.

Was mir NICHT geholfen hat und noch eine ganz kleine Nachwirkung von damals ist, ist das Internet. Im Endeffekt war ich dann Internetsüchtig und hatte auch gar keine Notwendigkeit mehr an mir zu arbeiten. Gut, in deiner Situation mag es ein kleiner Anfang sein. Aber pass auf, dass es kein Ersatz wird!

(Ein kleiner Tip an Dich als Neuling: Nicht deinen realen richtigen Namen angeben. Man weiß nie, wer es ausnutzt und über den Namen kann man sehr viel über Dich heraus finden!)

Die zwei wichtigsten Sachen, die ich Dir mit auf den Weg geben möchte:

1. Es gibt "Heilung". Man kann es überwinden. Notfalls auch ohne Therapie, wenn man nur will. Es ist nicht hoffnungslos! Wichtig ist in jedem Fall aber einen klaren Willen und ein Ziel zu haben.

2. Ich muss mich sehr wundern, wie man 20 Jahre lang nicht aus dem Haus gehen kann und das trotz Kindern! Daraus schließe ich, dass Du jemanden hast (Ehemann?), der Dich 20 Jahre lang (!!!) in Deiner Krankheit unterstützt hat! Nicht beim Gesundwerden, sondern in der Krankheit!!! Warum dem so ist, darüber solltest Du Dir mal Gedanken machen. Solche Menschen (gerade wenn es so ausgeprägt ist) profitieren meist selbst davon wenn der Partner abhängig ist. Meist unbewußt. Vordergründig wollen sie ja nur helfen, aber in Wahrheit verschlimmern sie alles nur. Und das 20 Jahre lang! Ich bin recht sicher dass Dich deine Helfer unterschwellig auch mal manipuliert haben.

Auch hier spreche ich aus eigener Erfahrung, aber ich hab es recht schnell erkannt. Es waren ein paar Befreiungskämpfe notwendig (bin aber immer noch mit meinem Ehemann zusammen, d.h. also nicht, dass man ihn ganz abschießen muss.) Dieser besagte Mann hat ein geringes Selbstwert und unbewußt genoss er es von mir so gebraucht zu werden. Selbst wenn ich ihn dann in einer späteren Phase bat dies nicht mehr zu tun und mir den H***** zu treten um selbst etwas zu tun müssen, bot er es mir immer wieder an und unterwanderte meine Versuche rauszukommen.

Lief in etwa so:

"Schatz, soll ich Dir Kippen von der Tanke mit bringen?"
"Ja!" Natürlich sagte ich ja, prima, muss ich nicht selber gehen. Kaum war er weg, bereute ich es. Er kommt wieder, ich zicke/schreite/brülle:
"DU SOLLST DAS DOCH NICHT MACHEN! DU weißt, genau das..."
"Aber ich wollt doch nur...[helfen...]"
"So hilfst Du mir aber nicht." [schrei, wein, brüll, tob, verzweifel]

Und irgendwann hat er es kapiert, dass die größte Hilfe ist, mich alleine zu lassen. Dann kam natürlich die Phase wo ich bettelte. "Hmm... kannst Du nicht doch bitte wieder...?" Und wenn ich nicht verdammt gute Gründe liefern konnte (wie 10 Grad minus und ich habe nasse Haare) blieb er stur.

Auch heute will er noch gebraucht werden. Man muss immer aufpassen nicht in alte Muster zu fallen. In jedem Fall gilt aber: ERKENNTNIS solcher Muster ist der Weg zur Besserung.

Viel Erfolg!






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