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Nikotin: eine psychoaktive Droge
m schrieb am 30. September 2004 um 10:54 Uhr (2029x gelesen):

Hallo.
Da ich im Parachat feststellen musste, dass es werdene Mütter, die in der Schwangerschaft rauchen, gibt und das ok finden und es anscheinend von einigen sogar befürwortet wird, poste ich das. Ich selbst bin Raucher und versuche seit über einem Jahr aufzuhören, ohne erfolg. Das dieses Problem in der Schwangerschaft einfach so hingenommen wird, kann ich jedoch nicht verstehen. Auch beim Tabakkonsum kann man eine Therapie machen, wenn man es nicht allein schafft! Gerade wenn man die Verantwortung für ein Kind im Bauch trägt, finde ich es Verantwortungslos zu rauchen und das hinzunehmen.
Die winzigen Blutgefäße, gerade die das Gehirns, können geschädigt werden. Außerdem ist wohl jedem klar, dass Zigaretten nicht nur das gifte Nikotin freisetzen, sondern zig andere toxische, krebserregende und erbgutverändernde Stoffe, die sich an Blutblättchen setzen und sich im ganzen Körper verteilen. In der allgemeinheit ist nicht bekannt, dass Nikotin ein psychoaktives Nervengift ist und somit bewusstseinsverändernd wirkt und wohl eines der gefähligsten Drogen ist die es gibt! Ich selbst habe vor einigen Jahren Drogen genommen und das nicht zu knapp. In dieser Zeit habe ich auch mit Rauchen angefangen. Seit 3-4 Jahren nehme ich "keine" Drogen mehr und das aufhören war garnicht so schwer. Doch eine Drogen ist geblieben: Tabak! Das sollte großen Grund zu Bedenken geben. Entzwischen bin ich sogar dafür Tabak zu illegalisieren,weil der Krampf aufzuhören enorm ist und ohne erfolg bleibt, dazu Rauchen nicht gerade eine "gesunde" Droge ist.
Aber nun zu dem Text, den ich eigentlich nur posten wollte.


Rauchen hat ein neues Image. Jahrzehntelang wurde der Drang zu Kippe zwar als Gesundheitsrisiko erkannt und benannt, die stimmungsregulierende Wirkung des Rauchens jedoch unterschätzt. Inzwischen steht fest: Nikotin, das hochgiftige Alkaloid der Tabakpflanze, ist eine "psychotrope" Substanz. Seit 1988 ist Nikotinmißbrauch bei der American Psychiatric Association offiziell als psychische Störung anerkannt und wurde auch von der WHO in den Katalog der Psycho-Syndrome aufgenommen.
Raucher, so stellte sich heraus, kommen von ihrer Droge kaum leichter los als Junkies vom Heroin: 80 Prozent de US-Raucher (in Deutschland laut EG Kommission angeblich nur 27 Prozent) würden gerne aufhören, ein Drittel pro Jahr versucht es, aber nur zwei bis drei Prozent sind dabei erfolgreich. Nicht einmal die Volksdroge Nummer eins, der Alkohol, hat seine Konsumenten so fest im Griff. Die meisten Bier-, Wein- oder Schnapstrinker, also das Gros der Bevölkerung, sind nicht wirklich abhängig. Sie kommen notfalls tagelang ohne ihr Rauschmittel aus - oder doch zumindest bis zum Abend. Nicht so die meisten Raucher.

Nikotin wurde als Droge wohl vor allem deshalb nicht recht ernstgenommen, weil die ausgelösten Bewußtseinsveränderungen geradezu enttäuschend unspektakulär ausfallen: Man fühlt sich etwas aktivierter, allenfalls auch ein wenig euphorischer - das ist alles. Offenbar ist es aber genau dieser schnelle und gut dosierbare kleine Stimmungspush, der Raucher zur Packung greifen läßt. Außerdem scheint Nikotin über die Freisetzung des Transmitters Dopamin das sagenumwobene "mesolimbische" Belohnungszentrum des Gehirns zu stimulieren und damit die Grundstimmung ein wenig freundlicher zu tönen. Daß Rauchen nicht bloß eine >Gewohnheitgutrichtig< und normal fühlten, meint der amerikanische Pharmakologe Jack Henningfield vom National Institute on Drug Abuse; nicht nur die Stimmung, sondern auch Aufmerksamkeit und Konzentration verschlechtern sich sehr schnell bei Nikotinentzug. Zumindest bei Rauchern steigert Nikotin kurzfristig Konzentration und Lernfähigkeit. Henningfield zeigte, daß süchtige Raucher schon vier Stunden nach der letzten Zigarette in Aufmerksamkeit, Gedächtnis und schlußfolgerndem Denken nachlassen. Auch nach neun rauchfreien Tagen, als sich die körperlichen Entzugserscheinungen besserten, war die geistige Leistungsfähigkeit noch immer nicht auf dem alten Nikotin-Niveau. Der Pharmakologe kennt Ex-Raucher, die noch neun Jahre nach dem Schlußstrich über kognitive Beeinträchtigungen klagten - mancher habe da in seiner Not den "rationalen Entschluß" gefaßt, wieder mit dem Rauchen zu beginnen.

All diesen Schwierigkeiten zum Trotz gelingt in den westlichen Ländern immer mehr Menschen der Absprung von der Langzeit-Droge Nikotin - wenn nicht beim ersten, dann eben beim vierten, siebten oder zwanzigsten Entwöhnungsversuch. In den USA leben heute fast ebenso viele Ex-Raucher wie Raucher. Auch in Deutschland hält der langsame Niedergang der Zigarette an. Noch 28 Prozent Raucher zählte das Statistische Bundesamt bei der jüngsten Erhebung 1992 ein Prozent weniger als 1989, nachdem bei den Männern schon im Jahrzehnt zuvor die Raucherquote um sieben Prozent geschrumpft war. Und auch bei den Frauen, die zwischenzeitlich aufholten, ist der Trend inzwischen wieder rückläufig (etwa 21 Prozent der weiblichen Bevölkerung sind Raucherinnen). In allen Altersgruppen ist das Nikotin auf dem Rückzug. TSA(PSYCHOLOGIE HEUTE MAI 1995, S. 31)


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Gier ohne Filter
Neue Studien belegen: Nikotin macht doch süchtig. Amerikas Tabakbosse geraten unter Druck/



Von Jörg v. Uthmann
Nur keine voreiligen Schlüsse: Die rauchenden Damen, die vor den New Yorker Bürogebäuden langsam auf und ab schreiten, sind nicht das, was der Kenner der Hamburger Herbertstraße oder des Frankfurter Bahnhofsviertels vermutet, sondern Sekretärinnen, die ihrer Sucht am Schreibtisch nicht mehr frönen dürfen. Die Raucher haben es schwer in Amerika. Seitdem der Gesundheitsminister 1964 einen Bericht vorlegte, der zwischen Rauchen und Lungenkrebs erstmals einen klaren Zusammenhang herstellte, hat sich die Schlinge des Gesetzgebers immer enger zugezogen. 1965 nötigte der Kongreß die Hersteller von Zigaretten, auf den Packungen vor der Gefährlichkeit des Inhalts zu warnen. 1971 verbot er die Werbung für Zigaretten im Rundfunk und Fernsehen. 1989 wurde auch das Rauchen auf Inlandflügen untersagt.

Viele Bundesstaaten, Gemeinden und Unternehmen schränkten den Freiraum der Raucher noch weiter ein. Wie so oft machte Kalifornien den Anfang: Hier wurde das Rauchen am Arbeitsplatz schon 1983 verboten. Inzwischen gibt es an die 700 Gesetze und Verordnungen, die den Tabakkonsum in der einen oder anderen Weise regulieren. In New York ist das Rauchen von Gesetzes wegen in Taxis, Bussen, der U-Bahn, Kinos, Theatern, Flughäfen - kurz: in allen öffentlichen Gebäuden - verboten. Nicht einmal auf den Bahnsteigen darf geraucht werden. Bis vor einigen Monaten durften sich die Raucher wenigstens in Restaurants noch halbwegs sicher fühlen: Man wies ihnen bestimmte, nur für sie reservierte Tische zu - die freilich oft genug unwillkommene Einblicke in die Küche oder die Toiletten boten. Seit April 1995 ist es auch damit vorbei: In Restaurants mit mehr als 35 Plätzen darf nur noch an der Bar geraucht werden. Pfeifen und Zigarren sind gänzlich tabu. Nur die Staaten des tabakproduzierenden Südens lassen die Raucher einstweilen noch unbehelligt.

Wie gefährlich die Dämpfe sind, läßt sich an der Statistik ablesen: Jahr für Jahr sterben mehr als 400000 Amerikaner an Lungenkrebs und anderen smoking-related-diseases - zehnmal so viele wie an Aids. Das amerikanische Gesundheitsministerium schätzt die Kosten, die die Behandlung dieser Krankheiten verursacht, auf jährlich fünfzig Milliarden Dollar. Das sind sieben Prozent aller medizinischen Kosten. Versuche, jedenfalls einen Teil dieser Kosten auf die tabakproduzierende Industrie abzuwälzen, sind bisher gescheitert. In allen Schadensersatzprozessen verschanzte sie sich mit Erfolg hinter der Warnung auf den Zigarettenschachteln: Jeder Käufer, befanden die Gerichte, kenne das Risiko, das ihn erwarte.

Inzwischen zeigt die Abwehrfront jedoch erste Risse. Eine wachsende Zahl von Insidern aus der Branche ist bereit, aus der Schule zu plaudern und ihr Wissen mit der Gegenseite zu teilen. Bei einer Anhörung des Kongresses im April 1994 traten zwei Biologen auf, die im Auftrag des Philip-Morris-Konzerns mit Ratten experimentiert hatten. Ziel dieser streng geheimen Experimente war es, einen weniger giftigen Ersatz für das Nikotin zu finden. Den Ersatz fanden die Forscher zwar nicht, wohl aber den Beweis für den suchterregenden Charakter des Nikotins: De Ratten betätigten den Hebel, der sie mit Nikotin versorgte, achtmal so häufig wie den, der den Kontraststoff freigab. Das peinlich berührte Unternehmen brach die Versuchsreihe ab und ließ die unerwünschten Ergebnisse im Archiv verschwinden. Bis heute hält die Industrie eisern an der Sprachregelung fest, daß Nikotin süchtig mache, sei ebensowenig erwiesen wie die schädlichen Wirkungen des "passiven Rauchens".

Vor wenigen Wochen erlitten die Tabakbosse eine neue Schlappe. Am 4. Februar erhob Jeffrey Wigand, von 1989 bis 1993 Forschungsdirektor bei Brown & Williamson, im populären Fernsehmagazin "60 Minutes" schwere Vorwürfe gegen seinen früheren Arbeitgeber. Ursprünglich hatte CBS die Sendung bereits im November angesetzt, war jedoch zurückgezuckt, als das angegriffene Unternehmen mit einer Schadensersatzklage in Milliardenhöhe drohte. Nachdem das Wall Street Journal Wigands Anklage veröffentlicht hatte, wagte sich auch CBS auf das juristische Glatteis. Die Anklage besteht im wesentlichen aus drei Punkten: Zum einen habe der Vorstand von Brown & Williamson bei den Anhörungen im April 1994 gelogen, als er wider besseres Wissen den suchterzeugenden Charakter des Nikotins leugnete. Zum zweiten sei dem Pfeifentabak ein krebserzeugender Zusatz beigemischt worden; Wigands Versuche, diesen Zusatz zu entfernen, seien als "geschäftsschädigend" abgeblockt worden. Zum dritten sei er mit der gleichen Begründung daran gehindert worden, eine weniger suchterzeugende Zigarette zu entwickeln.

Das ist, wie man so sagt, starker Tobak, der die Bosse von Brown & Williamson wegen Meineids ins Gefängnis bringen könnte. Eine weitere Gefahr braut sich in Florida zusammen. Im Januar ließ das Berufungsgericht des Staates eine Sammelklage von 23 Stewards und Stewardessen zu, die von Philip Morris Schadensersatz wegen "passiven Rauchens" verlangen. Der Anwalt der Kläger bezifferte die Forderung auf mehr als eine Milliarde Dollar.

Trotz dieser Niederlagen wäre es verfrüht, der Tabakindustrie schon jetzt das Schicksal der Berg-werke und Werften zu prophezeien. Der Staat kann es sich nicht erlauben, ihrem Untergang tatenlos zuzusehen: Zu viele Arbeitsplätze hängen von ihrem Wohlergehen ab. So kommt es, daß die zuständige Bundesstelle, die Food and Drug Administration (FDA), mit zwei Zungen spricht: Einerseits hat sie an der Gefährlichkeit des Tabaks keinen Zweifel; andererseits scheut sie davor zurück, gegen seine Verbreitung ebenso einzuschreiten wie gegen die von Haschisch und Kokain. Dieses Dilemma ist natürlich auch der Industrie nicht verborgen geblieben. "Wenn Zigaretten zu gefährlich sind, um verkauft zu werden", höhnte der Präsident des Reynolds-Konzerns bei den Anhörungen, "dann verbieten Sie sie doch! Einige Raucher werden sich an das Gesetz halten, aber viele nicht. Man wird die Zigaretten aus Lastwagen verkaufen - Zigaretten, die von Gott weiß wem gemacht werden und Gott weiß was enthalten."


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