Re: Sterbehilfe und das Generationenproblem
Mahacoon schrieb am 24. Juni 2004 um 7:24 Uhr (592x gelesen):
Hallo liebs Kira:)
Es ist ein grausamer Kreislauf. Und der Gedanke der Spritze, für mich eine Horrorvorstellung.
Wobei ein Betrag von 2500 € noch human ist, da gibt es weitaus teurere Plätze:(
Die gesellschaft/Politik drängt einen in eine widerliche Rolle: arbeiten gehen, Geld verdienen, kinder erziehen, Probleme bewältigen, Eltern versorgen, Alles bezahlen und trotzdem noch lebensfreude haben? Für viele nicht mehr möglich, weder bei den Älteren noch bei den jüngeren. Und am Ende denkt man nicht mehr groß nach, sondern funktioniert nur noch, um überhaupt *Leben* zu können.
Wenn ich bedenke wie es draußen aussieht, bei den alten menschen im heim, die die noch laufen können und einigermaßen stabil sind.....sie können noch nicht einmal einen Kaffee trinken gehen, weil sie kein geld dafür haben.
Und dafür haben sie ein leben lang gerackert und geackert, vieles getan, was unsere Generation nun macht....und nun ...vegetieren sie vor sich hin. Was muß das für ein beschissenes Gefühl sein, von der welt abgegrenzt zu sein!
Dass der ein oder andere ältere mensch freiwillig zu einer Spritze greifen würde, ist da nicht mehr weit her geholt.
Und wir, die wir nun noch jünger sind, können nur noch helfen, indem wir ehrenamtlich arbeiten gehen, neben all dem anderen noch Zeit finden ehrenamtlich solchen menschen ein wenig Wärme und lebensmut zu geben.Was bezahlte kräfte zwar auch gern möchten, es jedoch nicht schaffen können.
Und das wiederum freut unsern Gevatter Staat, denn solange sich welche finden, um ehrenamtlich zu arbeiten ist das Loch einigermaßen gefüllt und Vatter Staat braucht nicht zu handeln.
Was Menschen angeht die noch einigermaßen fit sind....ausser Altenheimen und klinik gibt es ein Projekt, indem Ältere Menschen Wohngemeinschaften bilden. Examinierte Altenpfleger/innen oder andere berufe wohnen dort mit rund um die Uhr. Jedoch stehen die Älteren auf eigenen Füßen. Sie mieten häuser an und teilen sich die Zimmer untereinander auf. Dieses ist miner meinung nach eine sehr gute idee, denn die Menschen haben einen Platz an dem sie sich entfalten können und vielleicht finden sie so noch Lebensmut.
Schlimm finde ich die andere Seite, wo alte menschen operiert werden und noch Wochen Monate vor sich hinschlummern und eigentlich nur darauf gewartet wird, dass sie doch endlich die Augen schließen.
Auf allen Seiten entsteht so Frust und Unzufriedenheit....Wut und Hilflosigkeit mit der jeder einzelne selbst klar kommen muß....alles vorprogrammiert und fast nicht mehr veränderbar:(
Traurige grüße
Mahacoon

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