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Re: wie seht ihr das?

Ludwig Müller schrieb am 17. Oktober 2003 um 0:50 Uhr (503x gelesen):

Der Begriff Hexe wird oft als "Zaunreiterin" übersetzt. Nun hat jeder Zaun zwei Seiten. Der Zaun um die Weide schützt einerseits die Kühe vor den Wölfen, andererseits verhindert er aber auch, dass Rindviecher reissaus nehmen. Erhöhter Schutz geht also immer mit der Einschränkung von Freiheiten einher, wie auch die politischen Ereignisse der letzten Jahre deutlich demonstriert haben. In der menschlichen Gesellschaft verwendet man dafür eher selten Zäune, sondern Dinge wie Gesetz und Moral.

Die Zaunreiterin ist diejenige, die über den Zaun klettern will. Sie verlässt den Schutz der Herde und geht hinaus in die Wildnis, wodurch sie selbst zum Raubtier wird. Das macht sie aus sicht der Herde gefährlich, und darum muss sie verbrannt werden.

Die Hexe folgt damit dem luziferianischen Prinzip des "non serviam". Sie stellt sich nicht länger unter die Führung Gottes. Frei von göttlichem Gesetz schafft sie ihr eigenes, wird selbst zum Gott. Als Schöpfer seine eigene Welt zu erschafften, das ist es, was man Magie nennt.

Hexer sein heisst für mich also nicht, wie viele hier schreiben, mit den Gesetzen des Universums in Einklang sein, sondern eher das Gegenteil. Und Magie ist für mich (auch damit stehe ich im Gegensatz zu einigen anderen hier) integraler Bestandteil des Hexentums.

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