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re[3]: Beispiel eines Perpetuum Mobile

WildeWurst * schrieb am 27. Februar 2009 um 12:05 Uhr (1571x gelesen):

> Habe ich vielleicht die Zeit nicht ausreichend berücksichtigt ?

Ich glaube, du solltest in deinen Rechnungen die Zeit zunächst garnicht berücksichtigen! So, wie Orion es auch vorgeschlagen hat: Mit Energie rechnen, nicht mit Leistung. Also den Brennwert von Wasserstoff z.B. in J/kg angeben, etc. Das schließt zunächst ein paar Fehlerquellen aus und ermöglicht dir, rein die Energiebilanzen zu betrachten. Später, wenn alles verstanden ist, kann man die Zeit in die Rechnungen ja wieder mit reinnehmen.

Dann gilt es, alle Reaktionen, die möglicherweise auftreten, zu berücksichtigen: Beispielsweise die von Orion angesprochene Reaktion von Wasserstoffatomen zu Wasserstoffmolekülen.

Zu jeder Reaktion gibt es auch die Umkehrreaktion, d.h. es stellt sich z.B. bei der Thermolyse ein Gleichgewichtszustand ein, in dem Abhängig von Temperatur, Druck, etc. Wasser vorhanden sein wird und auch Wasserstoff, Sauerstoff, sowohl Molekular, als auch atomar, als auch zu einem gewissen Anteil als Ion. Das hat der blutrote ja auch schon angedeutet.

Ein weiterer Punkt, den man auf keinen Fall vernachlässigen sollte, sind substanzspezifische, thermodynamische Größen: Dampfdruck, Siedepunkt, Schmelzpunkt, Verdampfungswärme, etc. Wichtig dabei ist es, keine Effekte außer acht zu lassen, z.B. daß Wasser bei 2000°C eben NICHT als Flüssigkeit vorliegt, wenn der Druck nur groß genug ist. 2000°C ist, wie bereits angedeutet, weit über dem kritischen Punkt, oberhalb dem keine Unterscheidung zwischen flüssig und gasförmig mehr möglich ist (schau dir dazu vielleicht mal ein Phasendiagramm von Wasser an).

> Und andere Verlustfaktoren wie Wärmeabstrahlung lassen sich durch Werkstoffwahl und Einbringen des Perpetuum Mobile in einen Vakuumbehälter durchaus weitgehend ausschalten.

Das bezweifle ich stark... wie kommst du darauf?

Ich würde nochmal ganz am Anfang anfangen... schau dir mal die zugrunde liegenden Reaktionen (Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser sowie umgekehrt) mit ihrer jeweiligen Energiebilanz (delta H...) an. Da sollte schon sichtbar werden, daß ein Energiegewinn nicht möglich ist. Dann suche dir alle Zahlen, die du verwendest, nochmal von diversen Quellen zusammen (und gib deine evtl. auch mal hier an). Auf die Einheiten achten, keine Leistung, nur mit Energie rechnen. Und dann mal weitersehen. (Ich habe leider gerade keine Zeit, mir die ganzen Zahlen und Rechnungen selber rauszusuchen, sonst würde ich es auch mal komplett nachrechnen...)

Viele Grüße,
WW

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