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Ihr seid meine kleinen Ichs
naurmel * schrieb am 26. Juni 2011 um 11:35 Uhr (1098x gelesen):

Sympathisierst Du mit dieser Lebenseinstellung?

Es ist nachvollziehbar, wenn ein Mensch diese Einstellung entwickelt. Wer sich hinreichend mit Ideen der Erkenntniskritik auseinandersetzt, dazu noch die Lehren der Suffis oder des Buddhismus bemüht, wer das Neue Testament kritisch nach philosophischen Aussagen durchforstet und die Katholiken draußen lässt (oder die Jesuiten bemüht), der wird sich irgendwann einmal fragen, ob es sein kann, dass er ganz allein in seiner Welt ist.

In deiner Darstellung kann ich auch Anteile von mir erkennen. Diese Tendenzen verschwammen teilweise zu einem Anflug von Nihilismus. Denn wenn es nur noch mich selbst gibt und alles andere aus mir heraus entsteht, dann kann ich selbst auch bestimmen, was ich mit meiner Welt anstelle.

Verstärkt wurde das durch die Erkenntnis, wie leicht sich Menschen manipulieren lassen, wenn man erkennt, wovor sie flüchten oder was sie schmerzhaft vor anderen verbergen. So wie man mich auf diese Weise manipulieren kann, ist es einfach andere zu manipulieren.

Aber in welche Richtung führt das?

Als "gesunden" Egoismus definieren wir allgemein eine Haltung, die das eigene Wohl im Vordergrund behält, jedoch die sozialen Zwänge und Nöte berücksichtigt. Dagegen betrachten wir einen Menschen, der egoistisch nur sein eigenes Fortkommen sieht und dabei auch bereit ist, Schaden für andere in Kauf zu nehmen, als "kranke" Haltung und finden dafür kein Verständnis. Viele Menschen spüren jedoch eine starke Neigung zu diesem Verhalten, selbst wenn sie es nicht umsetzen können.

Meiner Meinung nach steckt in dieser Ich-Betrachtung eine Tendenz. Sie lenkt die Aufmerksamkeit nach Außen, in die Außenwahrnehmung. Das Ich wird zentriert und es bilden sich Kreise des Äußerlichen. Dort ein Freund, da die Arbeit, hier die Süße des Lebens, dort die Bitterkeit, alles in Kreisbahnen um mein Ich herum. Und ich selbst bestimme, wie nah diese Bahnen um mein Ich herum laufen. Es gibt stark elliptische Bahnen, fast kreisrunde Bahnen, aber es bleiben Bahnen. Satelliten meines Bewusstseins.

Das wird mich nicht mit mir vereinen. Es kann so kein Ganzes werden.

Was Du mit einem traumatischen Ereignis beschreibst, das würde ich als Krise betrachten. Wenn ich möchte, dass so ein Solo-Mensch die Welt als Verschmelzung seines Ichs mit seinem Selbst erfährt und sich damit als Einheit mit der Welt sieht, dann führe ich ihn in eine existenzielle Krise, aus der es kein Entkommen gibt. Zwingende Kausalität führt in einen verzweifelten Zustand. Im Moment der Aufgabe wird der Geist frei. In diesem Zustand konfrontiere ich diese Person mit ihrer Wurzel und zeige ganz kurz die Alternative auf: Werde der, welcher Du bist und handle nach deinem Bedürfnis und nicht nach Notwendigkeiten.

Wir leben in einer Welt, die durch den Verstand beherrscht wird. Wir können uns ein Leben lang dagegen wehren. Das führt zu großen Verlusten. Oder wir akzeptieren den Verstand als Exekutive, stellen ihm jedoch eine Legislative zur Seite, das ist die Liebe. Und die Judikative soll nicht blind sein für die Welt, wir brauchen das Mitgefühl als Richter.

Meinen Kopf kann ich nicht ausschalten, das wäre auch wirklich dumm. Schließlich verdiene ich meine Brötchen mit meinem Kopf. Mein Denken kann ich von Einschränkungen befreien, indem ich meine Gefühle und Ängste aus dem Denken heraus nehme. Und friedlich werde ich, wenn meine Gedanken sich nicht mehr in meine Gefühle einmischen.

ego sum, ego existo? Das kann ich nicht mehr unterschreiben. Es könnte auch sein, dass ich nur ein Avatar in einer Simulation bin. Ich halte meine Welt für die Wirklichkeit, weil in ihr die Wirkung ist.

Also was soll ich machen? Als geborener Diener einer großen Sache werde ich alle meine Fähigkeiten weiterhin schärfen und in den Dienst meines Überbaus stellen. Das ist wahrer Egoismus. Selbst wenn es außer mir nichts gibt, so bin ich wenigstens nicht mit mir allein. ;o)

Aum mani padme hum, aber echt he!

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