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Re: Gleichheit
G schrieb am 18. Februar 2003 um 11:36 Uhr (514x gelesen):

Hallo, Claudia!
> Ist es nicht so, dass wir in sozial extrem disfunktionalen Systemen leben, durch Konzepte, die möglicherweise gar nicht unsere eigenen sind (sprich Mediatisierung).
Ja und nein. Kultur ist ein psychisches Phänomen, und umgekehrt ist aber Psyche auch ein kulturelles Phänomen. Was ist "unser eigenes"? Das Individuelle herauszufiltern ist ein langwieriger Prozess und kein diskreter, da sich das Individuelle ja in diesem Prozess wieder verändert.
> Was weiss ich, welches noch meine eigenen Träume sind.
Eben.
> Unsere Wahrnehmung bildet sich aus, indem wir Erfahrungen machen und sie in Schemata packen.
Anschliessend machen wir Erfahrungen nach Schemata.
> unsere Konzepte definieren sich letztendlich über Belohnung und Bestrafung.
Viele der konditionierten. Ja. Die Idee von Schuld und Sühne, von Sünde, Tod und Teufel und der Anpassungsdruck der selbstverschuldet Unmündigen konditioniert aus potenziellen Riesen Zwerge mit Buckel (eine Wilson'sche Metapher, die aber richtig ist). Der mit Vernunft begabte Mensch ergibt sich nach Vollendung solcherart Konditionierung gern dem Prinzip des domestizierten Primaten.
> Die ganze Psychotherapie basiert darauf.
Nö. Es gibt immer noch eine ganze Palette Reich'scher, Jung'scher und Bern'scher Therapeuten, die ganz anders arbeiten.
> Da liebe ich mir die Philosophie, die nicht ständig an Individuen herumdoktert und auch §1 des Grundgesetzes.
Psychologie ist Philosophie.
> Sicher sind Bücher und Wissen ein grosser Schatz und wertvoll und hilfreich, keine Frage. Nur mit dem Satz "Manche sind gleicher als andere" bin ich vorsichtig.
??? Ich verstehe nicht ganz, worauf Du hinaus willst.
> "Aus dem Bauch heraus", dem Bauchgefühl denkt der Mensch, zumindest, wenn er neu auf der Welt ist. und durch 'angenehm' bzw. 'unangenehm' lernt er sprechen und Gedankenkonstrukte.
Worauf soll diese Aussage hinauslaufen? Dass wir zurück müssen zur "Bauchperspektive" (zumal ich bezweifle, was Du schreibst, denn es geht in den ersten Wochen um sensorische Anpassung und Bioüberleben. Das ist ein energetischer Prozess, während "angenehm" eine soziale Bewertung ist.)
> Nietzsche wurde auch verrückt mit seinem Übermensch-Denken, vielleicht ein Natur-Schutz-Mechanismus?
Nietzsche wurde nicht verrückt mit seinem Übermensch-Denken. Wo hast Du das denn her? Der Zarathustra war vielmehr die Befreiung aus dem Leid, das Herausschreiten aus dem menschlichen Abyss! Nietzsche war einer der grössten Menschenkenner der letzten zweitausend Jahre. Zur Erleuchtung hat ihm nur ein soziales Umfeld gefehlt, und das zu finden war zu der Zeit schwer. Sein unagepasster Geist schuf im Narrativen Myriaden von wirklich menschlichen Erkenntnissen. Sein Übermensch-Konzept ist narrative Ethik und nicht in geringster Weise widernatürlich. Ganz und gar nicht. Evolution läuft genau dort hin!
> Sicher geb ich Dir recht, wenn Du sagst, dass "Demokratie" vielleicht eine Utopie ist, es wäre nicht das erste Mal, dass Volk seine Henker wählt, aus einer "vernunftgeleiteten", sich in eine Dominanzstruktur einordnenden Motivation, oder aus Sehnsucht nach Arbeit, Geld etc.
Das Volk ist sein eigener Henker! Demokratie ist hier und jetzt Utopie, denn der Massenmensch ist faul, emotional, seelisch gestört und als konditioniertes Wesen bösartig. Die Schuldattribution auf "die da oben" auf "Gewählte" ist genau die Form von emotionaler Unbändigkeit und Tumbheit, die ich meine. Der Durchschnittstumbe hasst seine Arbeit und will Geld für nix. Er lebt ein Leben des Leids, noch dazu selbst verschuldet, und befindet sich dauernd auf der Suche nach demjenigen, dem er die Schuld in die Schuhe schieben kann. Die Mehrheit der Einwohner der Bundesrepublik Deutschland passen genau auf diese Beschreibung.
> Ich denke man sollte an gleichen Werten (humanen) ansetzen:
Denke ich nicht. Der Mensch hat das Recht auf Ungleichheit. Der ethische Mensch ist das überlegene Wesen. Der unethische Mensch führt die Menschheit an den Abgrund. Wird Zeit, das Unethische zu benennen und dem Tumben sein Recht auf "Gleichheit, Gleichheit über alles" abzusprechen. Die Tatsache, dass wir unser Leben verändern können, verantwortet uns dafür (Vivekananda). Menschen, die nicht bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, deren Meinung ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur das Produkt von emotionalen Vorlieben und Abneigungen. Natürlich brauchen solche Menschen Hilfe. Wird Zeit für umfassende psychotherapeutische Massnahmen auf Kosten der Krankenkassen.
> Jeder sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit. Sicher führt das dann auch zu Hedonismus, Geltungsgier und Dominanz (Rudelverhalten gewisser Spezies).
Die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit ist bei den meisten Menschen unter einer schweren Charakterpanzerung verborgen, und so tragen sie durch Projektion, Bösartigkeit, Tratsch und emotionale Unkontrolle zum Leiden der Welt bei. Der neurotische Mensch ist auch immer der unmoralische Mensch. Hedonismus, Geltungsgier und Dominanz sind viel seltener als Faulheit, Tratsch, Leidenssucht und projezierender Depression!
> Wölfe reissen die schwachen Rentiere, die weniger die Chance haben, den Winter zu überstehen. Dennoch ist der Mensch fähig, altruistisch zu Denken.
Altruismus hat eine Schattenseite. Ohne seelische Zufriedenheit ist Altruismus ein Bauch-Wort. Ebenso wie "Mitgefühl" oder "Mitleid". Bauchworte aber sind ungerichtet und führen nicht selten in vollkommen disfunktionale Verhaltensweisen.
> (Bestimmt stehst Du auf der Sonnenseite des Lebens, aber wenn Dir alle Felle davonschwimmen, Du alles aufgeben musst, sieht die Welt anders aus.)
Nein. Mir schwimmen nicht mehr alle Felle weg, da ich bereit war und immer bin, alles aufzugeben. Warum auch nicht. Das Einzige was zählt ist die Bewusstheit aktiven Strebens.
> Maybe we're right or we're wrong, but we are only little humans between a lot of other humans.
Ich finde dergleichen Herabsetzung der potenziellen Göttlichkeit des verantwortungsbewussten Menschen sozial unpassend. Richtig und falsch gibt es nicht, nur Funktionalität und Synthesefähigkeit. Klein ist der, der die Verantwortung für sein Leben in anderer Leute Hände legt um dann von Schuld oder Unschuld sprechen zu dürfen. Der aktiv strebende Mensch trägt die Verantwortung für sein Glück selbst. Dafür muss er die entsprechenden Techniken lernen. Es gibt da einen Satz, den ich in diesem Zusammenhang bemerkenswert finde: "Sei stark, oh Mensch, dann kannst Du mehr Freude ertragen!"
Freude oder Leid sind Werte nach individueller Skala. Selbst im Verhungern kann ein Mensch, der entsprechend ausgebildet ist, diesen Weg frei von Leid gehen. Allerdings hat ein freier Mensch auch bei weitem mehr Verhaltensmöglichkeiten, so dass es viel unwahrscheinlicher ist, dass er verhungern wird (in Relation zu anderen Menschen).
Der Mensch hat riesiges Potenzial. Es nicht zu nutzen, sagt was über ihn aus.
So. Das war jetzt alles recht hart formuliert, bezieht sich aber nur auf die Inhalte, nicht auf Dich, liebe Claudia! Meint: Es ist Rhetorik ad rem, nicht ad hominem.
Ich halte Verständnis für den Anderen grundsätzlich für wichtig. Dass ich aber das Tumbe und sein Zustandekommen verstehe und dem Individuum grundsätzlich über therapeutische Ansätze Verständnis biete bedeutet nicht, dass ich das Tumbe deshalb in irgendeiner Weise billige. Es gehört ausgerottet und als Tatbestand verachtet. Der Abstieg des Menschen, verursacht durch ein fehlgeleitetes Gleichheitsverständnis, führt in zunehmende Verproletarisierung des Durchschnittsmenschen. Wird Zeit, das zu erkennen und etwas dagegen zu unternehmen. Faulheit ist nie Entschuldigungsgrund. Unfähigkeit ist immer dann neurotisch, wenn eine Lernverweigerung vorliegt. Das aber ist typisch für den Tumben, und deshalb ist er auch nicht gleichwertig.
Liebe Grüsse zurück
G


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