(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Empath:
Empath (wiki)
Empath:
Empathie (wiki)
Energie:
Energievampir (wiki)
Energie:
Batterie von Bagdad (wiki)
Energie:
Bewusstsein&Materie (wiki)
Geister:
Geister (ressort)
Geister:
Geisterhafte Gesichter (hp)
Geister:
Spuk (wiki)
Meditation:
Meditation (ressort)
Meditation:
Aufmerksamkeit (wiki)
Re: Komplexitätsoverflow
G schrieb am 20. Februar 2003 um 10:27 Uhr (562x gelesen):
Re-Hallo, Cloud!
>Ich wollte eigentlich immer normal sein und Paranormales macht mir Angst.
Ich finde es ganz vernünftig, vor dem Ungewöhnlichen Angst zu haben! Das ist sogar völlig normal in meinen Augen. Der Mensch ist auf Überleben trainiert, und ein seelisch gesunder Mensch ist der überlebensfähigste. Und es ist durchaus gesund, seine Ängste zu kennen, über sie zu sprechen und dem, was man nicht kennt, Respekt zu zollen!
Und paranormale Fähigkeiten sind auch, wenn man sie wirklich entwickelt, etwas Erschreckendes und keineswegs angenehm. Das kann Dir jeder sagen, der über zielgerichtete Meditation echte empathische und synästhetische Fähigkeiten entwickelt hat. Das ist für eine Weile die Hölle auf Erden und braucht einen starken Geist, wenn die Welt um einen herum in Angst und Schrecken versinkt.
> gerne möchte ich nochmal im Zarathustra nachlesen "Wahrlich ich sage Euch, man muss Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu könne."
Ein ganz wunderbares Zitat und auch physikalisch vollkommen richtig *g*. Es gibt zwei Sorten tödlicher Ordnung: Überstrukturierung und Unterstrukturierung...
> zu Gott kann ich wenig sagen, da es viele Gottheiten gibt.
Ich denke, bei Gottheiten fährt "man" am besten damit, sie als strukturgenerierende Prinzipien zu begreifen. Die Idee des einen Gottes kann schon allein deshalb nur eine menschliche sein, denn ein allumfassendes Prinzip braucht einen erkennenden Gegenpol. "Sagte ich Euch nicht, dass Ihr Götter seid..." Jesus.
> Kann Dir nur sagen, dass ich persönlich etwas "therapiebelastet" bin... und auch schon oft sehr krank war
"Therapiebelastet" ist ein merkwürdiges Wort. Ich wünschte, mehr Menschen wären es *g*. Seelische Zufriedenheit ist Voraussetzung für ethisches Handeln, denn der emotionale Automatismus stört die Ethik. Da weit über 90% aller Menschen Neurotiker sind, wird es hier Zeit für ein Umdenken.
> (das hängt mit mit der realen Begegnung mit hohen Rinpoches zusammen,
hm. Die Begegnung mit einem Erleuchteten schmeisst natürlich das Weltbild um, aber es wären komische Erleuchtete, wenn sie dann nicht auch die Verantwortung für die Entwicklung des Begegneten übernähmen. Ich vermute deshalb schlicht, dass Du Dich auf einem Lernweg befindest. Jedes Streben wirft anfänglich aus der Bahn. Aus diesem Grunde empfehle ich immer zuerst eine selbst- oder fremdinduzierte Therapie auf der Basis der Transaktionsanalyse oder Vegetotherapie.
> nur die Begegnung mit Energien (auch negativen, wie mobbing, vielleicht verstehe ich es nur so), gekoppelt mit eigenen biographischen Ergeignissen und deren Repräsentationen, Gedankenflüge, bzw. die Erfahrung damit, lassen mich extrem vorsichtig sein.
Ich denke, dass die Bezeichnung "Energie" mit Vorsicht gewählt werden muss. Es ist eine Untugent von Esoterikern, Paranormalen und Spirituellen, andauernd von Energien zu sprechen, aber keine klaren Konzepte dafür zu haben, worum es sich eigentlich handeln soll. Da wird von "Wahrnehmung" geredet, wo es "Interpretation" heissen muss, was natürlich in vorschnelle Schlüsse führt.
Vielleicht hast Du einfach empathische Fähigkeiten, und so verfügst Du über ein grösseres Informationsspektrum, was die Interpretation Deiner Umwelten anbetrifft. Auf diese Weise nun nimmst Du von Deinen Gesprächspartnern mehr wahr, verfügst aber noch nicht über die Fähigkeit einer adäquaten Interpretation. In Folge bist Du natürlich verwirrt. Die Philosophie ist da guter Stoff für Dich, ich kann aber die Psychologie auch nur wärmstens empfehlen: "Was sagen Sie, nachdem Sie >Guten Tag> gesagt haben" von Dr. med Eric Berne ist ein ganz ausgezeichnetes Einsteigerbuch, das so manchen Augenöffner für uns parat hat.
> Bin dann an Martin Heidegger und seine Referenz auf Platon, ein bisschen ausgeflippt.
*hähä* Der Wahrheitsbegriff des definitionszwänglichen Neoplatonismus ist ja auch echt problematisch. Heidegger war ein guter, schon allein weil er das Nichts genichtet hat *lach*
> Nietzsche kenne ich nur auszugsweise, Sekundär über die "philos. Hintertreppe".
Nietzsche ist so umfassend, dass es lange braucht, ihn durchzuarbeiten. Ich würde mir das Gesamtwerk besorgen und dann einfach von vorne anfangen. Er schreibt sehr erzählerisch und mitreissend, ich kann nur empfehlen, dabei auf Deine Gefühle zu achten, denn Nietzsche liess diesen so freien Lauf, dass er an seiner Empathie letztlich zugrunde ging. Noch nie hat wohl ein Mensch so sehr am Menschen gelitten wie das bei Nietzsche der Fall ist, und noch nie hat ein Mensch wohl so tief empfunden wie er.
> Nu, will mich nicht outen, möchte Dir nur mitteilen, dass es mir grade ganz schlecht geht, und ich morgen nicht zur Arbeit gehen kann.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen Besserung!
> Die "Spielchen", die ich vermute/unterstelle, dass sie grade passieren, referieren auf bestimmte/n Sprachcode/s, was ich auch unterstelle/interpretier und mittels Semiotik analysiere. Das schon jahrelang.
Das ist gut! Semiotik ist die Basis, dass wir begreifen, dass Weltinterpretation nur persönliche Wahrheit ist und Zeichen stets auf Zeichen rekurrieren. Selbst Gefühle sind Zeichen. Wenn dann Vivekanandas schöne Erkenntnis, dass wir für Welt verantwortlich sind, weil wir die Fähigkeit besitzen, sie zu verändern, hinzukommt, steht zwar ein langer harter Weg bevor, aber einer der sich lohnt. Das ist auf jeden Fall besser als das Carnegie'sche "es geht mir gut, ich bin glücklich... es geht mir gut, ich bin glücklich", das in entsetzliches Leid führt, weil man sich schuldig fühlt, da das einfach nicht klappen kann.
> Beschäftigte mich per Studium mit Kommunikations- und Medientheorien...Dazu das Seltsame, was mir begenet, was ich wahrnehme, was "verrückt" ist.
Ich denke, ohne Philosophie ist das Paranormale nutzlos. Nur der vernunftgestählte Logiker und Philosoph vermag synthesefähige Modelle zu erstellen. Deshalb finde ich, dass Du das genau richtig machst.
>Will sagen, bin eher ein optischer Mensch und scheitere extrem an der gesprochenen Sprache, weil ich direkt spüre, wenn jemand mich ablehntoder testet, mir nur wenige Sekunden Zeit zur Antwort gibt.
Du solltest auch mal Ken Wilber lesen. Die von ihm entwickelte Schaulogik deckt sich in den Ansichten und Folgearbeitsweisen absolut mit dem, was ich immer dazu sage. Der visuelle Mensch ist übrigens ganz normal. Vermutlich erkennst Du nur einfach die Ferne des Auditiven, und das führt dann aufgrund sensorischer Überschüttung in Verwirrung. Das ist ein Anpassungsprozess. Besinne Dich auf einfache Dinge, reduziere unnötige Komplexitäten aus Deinem Leben, und Du wirst Dich vermutlich schon ein wenig besser zurechtfinden!
> Ich werde paranoid, kann nicht mal mehr die Tel.nr auswendig aufsagen, das ist jetzt schon so schlimm, dass ich demnächts wieder Job und Wohnung verliere.
Das muss kein Zeichen einer Paranoia im unnötigen Sinne sein! Nehmen wir mal an, Du bist Empath (ich bin selbst Empathin, schon seit Kindesbeinen an, und deshalb weiss ich, wovon ich da rede), dann wirst Du von Eindrücken nur so überflutet, hast aber keine Strukturierungsmöglichkeiten, denn im normalen Konditionierungsvorgang werden uns keine angeboten. Du musst also sehr viel mehr Eindrücke verarbeiten als andere Menschen, und dummerweise sind die meisten davon a) unangenehm und b) vollkommen richtig. Das beunruhigt, macht Angst. Agoraphobie, Paranoia, Klaustrophobie, das sind typische Probleme von Echtempathen.
Du solltest Dir dringend einen Transaktionsanalytiker suchen, das von mir empfohlene Buch Bernes lesen und aus Deinem Leben rausschmeissen, was da nicht hingehört. Ein Mensch mit paranormalen Fähigkeiten muss unnötige Komplexitäten reduzieren. Ich zum Beispiel kann unmöglich in einer Stadt leben, ja nicht einmal in der Nähe von tumben Menschen. Das ist keine Phobie, sondern eine Tatsache, denn der Stress des ständigen emotionalen Eindrucks ist einfach zuviel.
Nimm Dein Leben in die Hände und sortiere aus, was zuviel ist. Ändere etwas und das schnell. Du wirst sehen: In diesem Fall ist wirklich weniger mehr!!!
> Nun. Es sind Kürzel wie Ciao, see you, Hi, Tschüss, *g*,*gg*, etc. , die mich ärgern, die so geheimsisvoll tun. grrmff
*haha* Das sind einfach Rituale. Hier werden Strokes verteilt und angenommen, deshalb sind Begrüssungen und Verabschiedungen keineswegs nur Floskeln. Ihr Geheimnis, ihre Bedeutung ist das "Ich bin okay, Du bist okay". Deshalb ist es auch eine Kunstform, richtig begrüssen und verabschieden zu können.
> O.K. danke für Dein Ohr, bzw. Auge, welches konkret die Botschaft hier las. Huch, wie kann man doch so zig verschieden Sprache interprtieren, grauslig, ne?
Ich finde das nicht grauslig. Du hast einfach zuviele Sensationen derzeit. Reduziere sie, und es wird besser. Und eine anständige Therapie ist wirklich gut für jeden!
Liebe Grüsse
G

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: