Re: Sterbehilfe
dietmar Eggers schrieb am 11. Mai 2001 um 20:05 Uhr (741x gelesen):
> Hallo!
> Seit langer Zeit beschäftigt mich die Frage Sterbehilfe: ja oder nein.
> Ich habe bereits viele Meinungen zu diesem Thema eingeholt, komme jedoch für mich selbst zu keinem Ergebnis.
> Auf der einen Seite wird es als Erlösung deklariert. Andererseits denke ich , haben wir nicht das Recht in das Leben eines anderen Wesens einzugreifen. (Besonders bei Tieren, da diese nicht sagen können ja, ich will jetzt gehen).
> Leider mußte ich selbst bereits diese Entscheidung treffen.
> Im vergangenen Jahr war meine von mir innig geliebte Hündin nicht mehr in der Lage eigenständig zu laufen. Das war für mich der Zeitpunkt sie einschläfern zu lassen. Voher mußte ich mir einige Vorwürfe von Außenstehenden anhören, die bis zum Vorwurf der Tierquälerei gingen. Wir hatten eine sehr innige Beziehung, Blicke genügten zur Verständigung.
> Sie war sehr stark auf mich fixiert, und wollte immer in meiner Nähe sein und vertraute mir vollkommen.
> Als dann nach stundenlangem Warten der Tierarzt mit der Spritze eintraf, spürte ich deutlich, das sie nicht gehen wollte. Sie hatte nie ein Problem mit Spritzen, aber diesmal wehrte sie sich mit aller Kraft.
> Zum Glück ging es sehr schnell, nur ein Atemzug, und sie war weg.
> Ich tröstete mich damit, wie gut sie jetzt aufgehoben ist. Das sie von anderen Wesen liebevoll aufgenommen wird, und alles hat, was ihr Hundeherz begehrt.
> Es war mir zu meinem eigenen Estaunen gut möglich sie loszulassen.
> Allerdings erfasst mich während ich dies schreibe eine tiefe Traurigkeit.
> Aber auch bei Menschen bin ich nicht sicher was die richtige Antwort ist.
> Wenn ein Mensch den Wunsch äußert und selbst nicht mehr in der Lage ist, so bin vielleicht nur seine ausführende Kraft.
> Doch was ist mit dem Menschen, der nicht mehr sprechen kann?
> In der Hoffung hier eine Antwort zu finden (gerne auch von Peter)
> grüßt euch
> Chrysill

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