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Menschen wie Du und ich
naurmel * schrieb am 29. April 2011 um 11:03 Uhr (1271x gelesen):

Hallo Pucci,

unglaublich aber wahr, Du irrst Dich wieder einmal! Wie kommst Du darauf, dass ich aus "behütetem Elternhaus" stamme?

Ganz im Gegenteil. Eher aus so einer Gegend, in der Du gerade wohnst. Gewalt kenne ich aus jüngster Knabenzeit. Meine ganze Jugend habe ich prügelnd und kämpfend erlebt. Zu meinem Glück hatten wir noch einen Ehrenkodex. Sonst wäre ich mit 13 oder 14 sicher ums Leben gekommen.

Meine Kinderfreundschaften waren mafiöse Strukturen des gegenseitigen Schutzes. Also Vorsicht mit solchen schnellen Schlüssen über Menschen, die Du nicht kennst.

Mein Glück war es, dass ich in Deutschland groß geworden bin, im Windschatten der 68er-Reformen. Damals wollten die Pädagogen und Didakten beweisen, dass aus jedem Menschen etwas werden kann. Die Lehrer gaben sich auch mit Underdogs Mühe. Und wir durften bei entsprechender schulischer Leistung auch auf ein Gymnasium.

In einem anderen Land wäre ich wahrscheinlich einen schweren Weg gegangen.

Wundere dich nicht über fehlende Emotionen. Eine Blutlache ist eine Blutlache. Solange Du nichts darüber weißt, wird deine emotionale Drüse auch ruhig bleiben. Ich kenne das aus Erfahrung. Mit 16 Jahren hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, dass in meinem Jahrgang ein Mitschüler auf unsere Schule wechselte, der als Schläger bekannt war. Er genoss Narrenfreiheit. Niemand konnte ihm das Wasser reichen. Er war gerade schlau genug, um sein Gewaltpotential wirken zu lassen, ohne in der Schule zuschlagen zu müssen. Seine Opfer schnappte er sich außerhalb der Schule.

Eines Tages entdeckte ich auf meinem Schulweg auch so eine üble Blutspur, wie Du sie beschreibst. Es war klar, dass hier jemand einen großen Teil seiner Zähne verloren hatte oder dass mindestens ein heftiger Nasenbruch stattgefunden hatte. Dafür sprach die Länge der Spur. Wenn jemand mit einem Messer so heftig verletzt wird, dann rennt er nicht wie wild rum.

Das ließ mich relativ kalt, denn es ging mich ja nichts an.

Meine Haltung änderte sich, als ich erfuhr, dass dieser Affe sich damit brüstete, genau dort einen "Kampf" gewonnen zu haben. Auf dem Heimweg versuchte ich jetzt, die Spur zu lesen. Ich wollte herausfinden, was genau passiert war. Das konnte ich dann in unserem kommunalen Wochenblatt lesen. Der Saukerl hatte mit einem Freund ein paar Kurden aufgemischt und einer davon konnte nicht mehr fliehen. Es war kein Kampf, es war eine Demonstration von Brutalität. Gegen zwei Kampfmaschinen mit Erfahrung in diversen asiatischen und pseudo-asiatischen Kampf"sport"arten hat ein normaler Zivilist keine Chance.

Die Blutlache wurde für mich zu einem Menetekel. Jedes Mal, wenn ich daran vorbei kam, verstand ich, dass wir etwas gegen solche Faschisten tun müssen. Und ein Ekel wuchs in mir vor einer Gesellschaft, die es zulässt, dass zwei halbwüchsige Schläger nachts durch die Stadt ziehen und sich Opfer unter den Migranten suchen.

Seither habe ich eine Abscheu gegen Kampfsport. Ich verstehe den Reiz, ich sehe auch die Vorteile durch die Gymnastizierung, aber mich stört das Motto. Es geht immer darum, in einer gewalttätigen Auseinandersetzung den Feind zu besiegen. Zur Not mit letalen Mitteln.

Meine Friedfertigkeit kommt nicht aus mangelnder Erfahrung oder Unwissen der herrschenden Umstände. Genau das Gegenteil ist der Fall. Und auch hier in meinem Wohnumfeld gibt es genügend Nazis. Zu meinem Glück nicht im Haus, aber auch nicht so weit weg. Und wir haben hier überhaupt keinen "sozialen Brennpunkt". Ganz normale Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen gemischt mit Harzern und aufstrebenden Yuppies.

Jetzt wüsste ich gern, wie Du darauf kommst, dass ich "behütet" aufgewachsen wäre.

Lieber Moderator, das hat alles nichts mehr mit Traumdeutung zu tun. Im Kern geht es aber nach wie vor um das Thema Momo.

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