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re: Relativität

WildeWurst * schrieb am 16. Juli 2009 um 6:50 Uhr (1312x gelesen):

> Wenn alles relativ ist, herrscht dann nicht ein subtiles Faustrecht?

Ich sehe das anders. Was du beschreibst, ist für mich nicht "alles ist relativ" sondern eine bestimmte Auslegung davon. Meine persönliche Auslegung zu "alles ist relativ" ist: Auch vermeintlich negative Erlebnisse haben in sich den Keim zu etwas positivem, wenn ich sie entsprechend für meine Entwicklung nutze. Aber es ist meine Verantwortung, das das positive - oder nenne es vielleicht besser das Potential darin zu erkennen und zu nutzen. Viele Menschen machen es ja genau anders herum: Selbst im positiven, im erfolg, sehen sie nur das (immer vorhandene) negative und gehen fast kaputt daran.

Für mich ist die eigentliche Bedeutung von "alles ist relativ" also eigentlich identisch mit yin und yang. Und so hat auch die Kontrolle durch eine nennen wir es mal "herrschende Klasse", die diesen Ausspruch zu ihrem Nutzen pervertiert (denn er bedeutet meiner Meinung nach nicht etwas aktives sondern beschreibt einen Zustand) seinen positiven Keim - ich muss ihn nur sehen und nutzen.

Und die Allgemeinheit ist einfach gesagt rotzeblöd. Die meisten sind doch froh, wenn einer sagt wo es langeht, sie keine Verantwortung für sich tragen müssen und alles Leid auf die bösen anderen schieben können. Das kann für mich relativ gut sein, weil ich mich freuen könnte, dass ich so ein toller Kerl bin und viel schlauer. Oder aber relativ schlecht, weil der Aufenthalt in dieser sackdämlichen Schafherde relativ unangenehm ist und ich den Weg zu den wirklich angenehmen Wiesen noch nicht gefunden habe. Oder ich nehme es auf mich, meine Wiese zu einer besseren Wiese zu machen, soweit ich es kann, weil es mir relativ wichtig ist.

Gruß,
WW

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