Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge |

Re: Schönheitswahn ; Ursprung und die Auswirkungen

Hörnchen* schrieb am 19. März 2002 um 13:26 Uhr (448x gelesen):

Hi Füchsin,
nicht der "Norm" zu entsprechen führt zu gesellschaftlicher Ausgrenzung. Da geb ich Dir Recht, und wie!
Ich entspreche nicht dieser Norm. Aus zweierlei Gründen. Erstens habe ich diese sogenannten Modelmaße, ich habe tolle-endlos-Beine und rote Haare die mir bis zu den Hüften reichen.
Jetzt denk mal bloß nicht, dass ich stolz oder glücklich darüber bin. Im Gegenteil. Ich werde auf mein Aussehen reduziert. So eine Frau kann ja nix in der Birne haben. Die werten Herren der Geschäftswelt nehmen mich zu Beginn nicht ernst und erst nach mehrmaligen Unter-Beweis stellen meiner Fähigkeiten hören sie mit dem Baggern auf und dann folgt das Unausweichliche; sie werden unverschämt und versuchen alles Erdenkbare um mich dahin zuschicken, wo sie meinen dass ich hingehöre...
Ganz zu schweigen von der Stutenbissigkeit meiner Geschlechtsgenossinnen.
Von mir wohlgesonnenen Mitbürgern werde ich ständig auf meine Klamotten angesprochen, ( ich laufe meist in Jeans und Schlabberpullis rum). Weshalb ich denn keinen Mini trage, mich modisch kleiden würde, ect.
ICH HABE KEINEN BOCK DARAUF!!!
Hab ich mal Schnupfen, heisst es gleich; ach, heute sind Sie aber blass, immer, immer Kommentare über was ich denn heute anhabe, wie meine Haare aussehen, warum dies, warum das. Ätz!
Die Gesellschaft übt einen ungeheuren Druck aus. Passt jemand nicht in ihr Ideen-Klischeekonstrukt so wird diese Person ausgegrenzt. Es ist schon richtig armselig.
Individualität scheint heutzutage eine Krankheit darzustellen.
Wir schwimmen wie die Lemminge hintereinander her und sind unfähig zur Seite zu schauen.
Eben wie jene Schafe die ihrem Hüter folgen...
mit hexischen Grüßen...*

  Beitrag ist archiviert