logo


Beiträge: 0
(gesamt: 0)

Jetzt online
0 Benutzer
3 gesamt
Hexenforum   Paranormal Deutschland e.V.

Hauptforum  Heilerforum  Hexenforum  Jenseitsforum  Literaturforum  OBE-Forum  Traumforum  Wissensforum  Nexus  Vereinsforum  ParaWiki  Chat 

Ressort: Hexen Kontakt Suche Login
Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge | rss

(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Software: Paranormale Software
Re: Schönheitswahn ; Ursprung und die Auswirkungen
fen schrieb am 19. März 2002 um 17:14 Uhr (495x gelesen):

hi hörnchen!

erstmal danke, dass du das thema angesprochen hast. ist wirklich ein problem und liegt mir auch auf der seele. ich arbeite in meinem job viel mit jungen mädchen, und es bricht mir tag für tag das herz, mit angucken zu müssen, wie sie irgendwelchen schönheitsidealen hinterherrennen, ihre eigene schönheit darüber nicht wahrnehmen können und sich ihren körper kaputtmachen.

dazu hab ich mal in dem buch 'die wolfsfrau' ein schönes kapitel gelesen, ging ungefähr um folgendes:

die autorin erzählt, dass sie, in einer liebevollen adoptivfamilie in nordamerika aufgewachsen, schon immer mit ihrem aussehen haderte: klein, rund, stämmig, große füße. alle diäten und trimm-dich-programme fruchteten auf dauern nichts, ihr körperbau widersetzte sich standhaft allen veränderungs- und designversuchen.
irgendwann hat sie im laufe von irgendwelchen soziologischen studien auch ihre herkunftsfamilie gesucht, herausgefunden, dass ihre eigentlichen eltern mittel- oder südamerikanische indios oder hispano-indios oder so waren. sie hat das dorf aufgesucht und sich mit vielen frauen ihrer familie getroffen: alle klein, rund, stämmig, mit großen füßen. freundliche, witzige, warmherzige, mütterliche, standfeste frauen mit einem gesunden selbstbewusstsein und viel, viel weiblichem stolz. da kam sie her, da kam auch ihr aussehen her. seitdem wusste sie: wenn ich meinen eigen körper ablehne, dann lehne ich auch meine geschichte ab, meine familie, viele andere personen, die menschen, von denen ich komme, ihre körper, die meinen körper hervorgebracht haben. und seitdem war sie stolz auf sich.
sie erzählt dann noch ein ähnliches beispiel von einer freundin, afroamerikanerin, auffallend groß, dünn, schlaksig, die fast nie lächelte, weil sie sich so für die breite lücke zwischen ihren schneidezähnen fehlte. diese freundin wollte auch irgendwann mal ihre wurzeln kennenlernen und suchte in afrika 'ihren' stamm auf. da waren auch alle groß und dünn, und für ihre lücke zwischen den schneidezähnen wurde sie dort bewundert, weil sie als besondere auszeichnung galt: man sagt dort, die weisheit gottes spricht durch diese zahnlücke.
seitdem sie das weiß, lacht sie viel häufiger.

hat mir total gut gefallen, dieser denkansatz.
natürlich ist es schön und angenehm, den erwartungen möglichst vieler menschen zu entsprechen.
aber es geht nicht, und das ist auch nicht schlimm. der eigene körper hat immer mehr als genug dinge, auf die man stolz sein kann und soll. wenn man nicht darauf stolz ist, ist es beinahe eine beleidigung der natur und der menschen, die einem diesen körper gegeben haben.

wir können nicht alle gleich aussehen.
eine silberdistel sieht auch anders aus, als eine rose. trotzdem käme niemand auf die idee, eine silberdistel als hässlich oder hässlicher als eine rose zu bezeichnen. wieso machen wir das mit uns menschen?

früher wollte ich immer klein und dunkel und niedlich sein, weil die kleinen, dunklen, niedlichen mädchen die meisten und nettesten jungs kriegten.
heute find ich mich klasse :)

also: wenn das jetzt irgendein mit sich selbst unzufriedener teenager liest, der schon ganz unglücklich und verzweifelt ist, weil er nicht aussieht wie britney spears:
bevor ihr mit euch selbst unzufrieden seid und dies und das an eurem körper bekrittelt und kleinmacht: guckt euch an, woher ihr kommt. guckt euch die leute an, von denen ihr kommt, und schaut auf das schöne. schaut euch eure mütter, tanten und großmütter an. stöbert in alten, schwarzweißen fotoalben, lasst euch geschichten erzählen, hört zu. und werdet stolz!! da ist schönheit und güte im überfluss, die natur baut keinen mist.

fen (genauso groß, schlank, blond, mit der gleichen gebogenen nase, den gleichen großen füßen und den gleichen breiten schultern wie seit generationen fast alle der bodenständigen, klugen und manchmal sentimentalen frauen in der familie meines vaters.)

sorry, dass das so lang geworden ist.
war mir aber wichtig.

bb!

zurück   Beitrag ist archiviert


Diskussionsverlauf: