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Re: @torweg<

Torweg schrieb am 6. November 2003 um 12:30 Uhr (523x gelesen):

Guten Tag, Inquisitor,

wenn ich mich nicht auf mich konzentriere, kann ich meine Schwächen nicht erkennen und entwickeln, wenn ich mich nur auf meinen Gegner konzentriere, werde ich stolpern.
Der Königsweg ist in mir und in meinem Gegner zu sein, die Wunde zu sein und das Messer. Ein Teil von allem und doch frei davon.

Ich habe versagt, wenn ich aufhöre zu leben, was ich bin.
In den Wald zu gehen, zurück zu meinem Stamm, und ihre Lehren zu leben und weiterzugeben kann niemals ein Versagen sein. Es ist lediglich ein anderer Weg.
Auch hier gilt: im Wald zu sein und in der Außenwelt und doch ich selbst zu bleiben ist der Königsweg.



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Ich sehe das etwas differenzierter. Wie du mich lehrtest gibt es Jäger, Flüchter und Totsteller, die an der Börse sind ganz sicher Jäger, aber bei den Menschen gibt es auch Sammler oder Treiber, die eher passiv veranlagt sind.
Allerdings findet man sie eher selten, wahrscheinlich gar nicht an der Börse, denn sie sind dort nicht lebensfähig.

Die ganze Welt ist ein Platz für Scharlatane, denn niemand kann wissen, was morgen geschieht.
Verändert der Prophet die Welt nicht schon dadurch, daß er sein Orakel, seine Prophezeihung ausspricht?

Auch ein inmaterieller Selbstfindungstrieb ist eine Art der Gier, der Gier nach sich selbst. Für mich ist Gier nur dann negativ besetzt, wenn sie zum Nachteil Dritter ausgelebt wird.

Angst hast, die Hosen runter zu lassen heißt: deinen eigenen scheinbaren Realismus loszulassen und sich in die Welt der eigenen und anerkannten Subjektivität einzulassen. Sich ernsthaft und knallhart mit den eigenen Stärken und Entwicklungsfeldern einzulassen und daran zu arbeiten, sich und andere ganz anzunehmen, ohne andere zu verachten.

Für manche Menschen ist das, was du für dich als heiße Luft definierst Gold, für andere das, was du für Gold hältst heiße Luft, wer will sich da zum Richter aufschwingen?

Du meist, selbst schuld, wer ein hungriges Wiesel in der Tasche trägt (schuldenmäßig betrachtet), wäre die Bankenwelt transparenter und menschlicher, wüßte mancher auch, daß das Wiesel kein Mäuschen ist. Aber die Banken legen ja auch größten Wert darauf untransparent zu sein und darum unterschätzt man das Ganze auch. Zumal z. B. alleinstehende Frauen ganz andere Probleme haben, als auch noch jeden kleingedruckten Pupsi zu lesen. Es ist ja auch sehr müßig, weil frau selten versteht, was da steht und wie es gemeint ist. Da sitzt man ganz schnell in der Falle, vor allem, wenn die freundlichen Bank-Männer immer nett mit Krediten winken. Nur am Ende wird aus "Mr. Ist ja gar kein Problem" ein Ich zieh dich aus bis aufs Hemd-Raubtier.
Hier tut einfach Aufklärung not. Das ganze hat natürlich auch mit Scham zu tun. Als ich unseren Haushaltsplan für die Stadt gesehen habe und nachgeschlagen habe wieviel Menschen die Schuldnerberatung in Anspruch genommen haben waren das gerade 50. Ein Witz. Aber es ist auch schwer die Schamgrenze zu überschreiten oder Menschen dazu zu veranlassen. Mal schauen, ob mir bis nächstes Jahr ein besseres Konzept einfällt, daß ich in der Stadtverordnetenversammlung einbringen kann.

Man darf einfach nicht aufgeben.

ich wünsche dir noch einen wundervollen Sonntag, Torweg

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