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re: Wer bin ich?

WildeWurst schrieb am 14. August 2007 um 18:49 Uhr (1143x gelesen):

Liebe simia,

was du beschreibst, kommt mir irgendwie sehr bekannt vor... Vor einigen Monaten hat mich auch "so eine Phase" erwischt. Es war für mich, als hätte jemand einen Schalter umgelegt und ein völliges Gefühlschaos von Verwirrung bis tiefer Depression ist in mir ausgebrochen. Und über dem ganzen thront in mir die Frage "Wer bin ich?". Das Gefühl dabei kann ich beim besten Willen nicht beschreiben, aber du kennst es ja... Ich weiß nicht, ob ich dir damit weiterhelfen kann, schreibe dir aber trotzdem ein wenig über meine Erfahrungen damit.

Um die Frage "Wer bin ich?" zu "kären" habe ich ziemlich viele Bücher gelesen, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Von "esoterischem Krams" über Buddhismus und Schamanen bis zu Info's zum zur Zeit "anerkannten" materialistisch - wissenschaftlichen Weltbild war (ist) alles dabei. Zwar nicht Monroe, aber dafür Buhlman. Im Internet gibts auf diversen Seiten und in Foren auch mehr Informationen, als man in einem Leben verarbeiten kann....

Und das beste bei der ganzen Geschichte, irgendwie will jeder recht haben und alles paßt scheinbar nicht zusammen und meine eh schon angeknackste Psyche hat wirklich heftig rebelliert. Gerade hat man sich ein Weltbild gebastelt, in dem man sich wohlfühlt, aber nee, man kann ja nicht genug bekommen, und schon liest man was, daß alles wieder zerdeppert und schon hängt man wieder in der Krise.

Ich glaube, der Schlüssel liegt einfach darin, nicht nur Informationen zu sammeln, sondern selbst zu erleben. Nicht nur viel zu lesen, sondern auch viel darüber zu reden (nicht nur in Foren ;-) ). Die Balance zwischen Theorie und Praxis zu halten. Kein Zuckerschlecken... aber gelegentlich wird man doch belohnt.

Ich hab damit angefangen, von einem bestimmten Thema ausgehend (z.B. OBE), möglichst viel zu lesen. Auf Büchern und Webseiten findest du immer Verbindungen zu anderen Themen und anderen Meinungen. Wenn dich irgendwas anspricht, mach da weiter. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, selbst Erfahrungen zu sammeln und du Interesse hast, tu's. Irgendwann findest du deinen eigenen Weg!

Und (finde ich) ganz wichtig:
1. Rede so viel darüber, wie du kannst. Mit Freunden, Eltern, ... Die verstehen einen nicht immer, aber manchmal ist man erstaunt, was die sich so für Gedanken machen.....

2. Bleib unabhängig. Keiner lebt für dich, keiner trägt die Konsequenzen von dem, was Du tust für Dich. Ratschläge gibt jeder gerne (ich zum Beispiel.....), aber wenn's nicht klappt mußt Du es trotzdem selbst ausbaden.

3. Vergiß zwischendrin mal den ganzen Quatsch mit "wer bin ich?" Einfach mal man selbst zu sein, ohne nachzudenken, ist gelegentlich auch ganz angenehm! Sonst wird man irgendwann nämlich matschig in der Birne.

Jep. Das war also meine "Weisheit" zu dem Thema. Ich versuche jetzt schon seit einer ganzen Weile, das umzusetzen. Ich weiß zwar immer noch nicht, wer ich bin, hab aber eine ganze Menge mehr Erfahrungen und Wissen als vorher. Der Weg war bis jetzt häufig verdammt steinig und schmerzhaft, ist aber genau so oft wundervoll und bereichernd. Ich bin immer wieder überrascht, was es alles gibt und was man alles erleben kann, von dem ich vorher gar keine Ahnung hatte.

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Erfolg bei deiner Suche!

Liebe Grüße von der wilden Wurst!

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