Re: Okkultismus - Pro und Contra
Füchsin schrieb am 20. Januar 2005 um 12:50 Uhr (624x gelesen):
Hallo, Albinchen!
Das Geld ist wirklich ein leidiges Problem, man will nicht materialistisch sein aber benötigt es schon noch, damit man seine Interessen auch finanzieren kann. Irgendwie könnte ich mir langsam vorstellen, einfach in ein (esoterisches oder buddhistisches) Kloster zu gehen und die materielle Welt einfach wegzulegen... Dann sage ich mir allerdings, dann wäre ich im Wolkenkuckusheim oder "nicht mehr geerdet", wie myrrhe es erwähnte.
Nun, die Zeiten bringen wie oben schon erwähnt für die einen die totale "Schein-Vernunft" der Wissenschaft bzw. tradierten Sicherheit, für die anderen eben eine Flucht in das Irrationale. Die Lösung sieht bei jedem anders aus: die einen gehen zu den Jehovas Zeugen oder Wiedergeborenen Christen, die anderen werden wissenschaftshörige Atheisten, die Geldgeier und Egoisten der Wallstreet werden unbewusste oder praktizierende Satanisten, wieder andere verschwinden zu Gurus jeder Art. "Esoterik" oder Okkultismus wie ich es verstehe ist die Verbindung zwischen irdischer Vernunft und dem Unterbewusstsein und der mystischen göttlich-universalen Sphäre (d.h. der drei Welten) und das betreiben eigentlich nur wenige.
Wenn du den pauschalen Ausdruck "Kirche" verwendest, solltest du definieren, welche, um nicht vgl. Rüben, Birnen und Spaghetti in einem Topf zusammenzurühren... Es gibt jede Menge verschiedenster Ansichten; selbst in der katholischen Kirche gibt es solche ohne Verstand, solche ohne Herz und solche ohne jede Mystik. Aber auch einige Christen, die alles miteinander besitzen, oder solche die Christen UND Okkultisten sind...
Sprechen wir lieber von ultrakonservativen Christen und ultrakonservative Evangelisten und ultrakonservative Moslems ... etc. Ultrakonservativ: die im Denken einfach rückständig und unflexibel sind, feindlich gegenüber jeder Neuerung und neuen Ideen. Konservative Ansichten sind etwas für Denkfaule und Feiglinge - man muss nicht selbst nachdenken, alles ist schon geregelt, es sind "sichere" Verhaltensmuster. Darum muss man auch jede unsichere Neuerung auf das Innigste bekämpfen.
Esoteriker sind das natürliche Gegenpol: flexibel, experimentierfreudig, offen für neue Ideen. Je konservativer die Gesellschaft, je unsicherer die Zeiten, desto mehr werden sie angefeindet. Es wird sich jeder doppelt überlegen, sicheren Boden zu verlassen...
Andererseits: wenn man wirklich zu der Menschengruppe gehört, die aufgrund eigener Begabung solche Interessen hat, verstehe ich auch, wenn man sich erst recht dafür einsetzt und beruflich einen Eso-Laden aufmacht. Es ist nur zu hoffen, dass diese Läden sich auch halten können. Es wird immer Menschen geben, die sich für diese geistigen Dinge interessieren, denn sie liegen in der menschlichen Natur, genauso wie das musikalische, künstlerische oder mathematische Talent z.B....
Die Folge dieser (groß-)bürgerlichen Vorstellungen von Besitzvermehrung um jeden Preis ist für mich gleichzeitig Inhumanität: Ein Einzelner kann nur deswegen viel zuviel zum Leben haben, weil 100 andere zuwenig haben und die Natur zugrunde geht. Besitzstreben rechtfertigt jedes Verbrechen - genauso wie seinerzeit in der italienischen Renaissance zur Zeit der großbürgerlichen Patrizier. Jeder gegen jeden.
Liebe Grüße!
Füchsin

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