Re: zur Überseele
Tommy-neu schrieb am 8. Februar 2002 um 12:10 Uhr (491x gelesen):
Hallo, Katzenhai!
> Ich habe unter dem Überselbst immer die eigene Seele verstanden, die einem aber als Mensch nicht bewußt ist und daher die eigene Seele (Überselbst) einem vorkommt wie ein fremdes Wesen.
Ein interessanter Gedanke, der allerdings bei mir eine Frage weckt: Wenn uns das Überselbst (die Seele) nicht bewusst ist, woher wollen wir dann wissen, ob es unsere Seele ist? Meint konkret Folgendes:
Das Unbewusste (nach Freud, Adler, Jung und Reich) (nach den Transaktionsanalytikern eher vergleichbar mit den inneren Stimmen - verdrängte Direktiven, Wünsche und auditiv gemachte Verhaltensanweisungen der Ich-Zustände) ist immerhin erkennbar und deutbar durch Träume, eben diese inneren Stimmen etc. Das heisst, es gibt konkrete Indizien, die gewissermassen die Setzung eines Unbewussten rechtfertigen insofern, als dass dieses Unbewusste das ist, worauf die Indizien zeigen; mit einer Auffüllung durch die Therapie kann tatsächlich dann eine Erweiterung des Bewussten vorgenommen werden.
Wie aber bei einem Überselbst oder einer Überseele?
Du kennst mich mittlerweile und weisst wohl, dass ich stets nach dem Empirischen suche und lieber eine Sache so stehen lasse, unbeantwortet als derzeit unbewiesen (nicht unbeweisbar), bevor ich sie als gegeben deklariere.
Ich würde mich also freuen, wenn Du eine Idee zur empirischen Auffüllung Deiner Def. von Überselbst hättest.
(Den Seth'schen Ansatz finde ich insofern bemerkenswert und ansatzweise übertragbar, als dass ich in Meditationen Erfahrungen gemacht habe, die ein solches Modell als einigermassen schlüssig (im Sinne von verhaltensmässig anschlussfähig) dastehen lassen.)
Grüsse und im voraus dankbar für eine Erklärung (wir beide schaffen das schon noch, miteinander zu reden, nicht wahr?)
Tommy

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