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Re: Und weiter
Tommy-neu schrieb am 9. Februar 2002 um 11:37 Uhr (490x gelesen):
Und noch einmal Hallo!
> Erährt man in der Einsamkeit subtiles, real vorhandenes Wissen von außen oder erfindet das Gehirn nur etwas, damit man besser mit dieser Einsamkeit umgehen kann?
Hast Du Dich schon einmal mit Konstruktivismus beschäftigt? Wenn nein, empfehle ich Dir "Wie wirklich ist die Wirklichkeit" von Paul Watzlawick. Der Konstruktivismus beantwortet Deine Fragen auf biologischer Grundlage, der radikale Konstruktivismus macht daraus eine Philosophie.
Der Schluss ist: Du bist der Schöpfer Deines Universums. Du denkst nicht mit Deinem Gehirn, sondern nur an ihm. Das Nervensystem des Körpers ist physisch, Denken psychisch, beide interagieren zwar aneinander, können sich aber nicht gegenseitig beeinflussen. Gedanken können keine Erregungszustände sein, Erregungszustände keine Gedanken.
Ich persönlich habe die Solipsismusfrage insofern für mich beantwortet, als dass ich hypothetisch deklariere: Es gibt andere Psychen, die ebenso wie ich ihre Welten konstruieren; via Kommunikation (egal welcher Natur) wird Realität erschaffen, an der wir wiederum unsere Gedanken orientieren.
> So wie jemand der anfängt Geräusche zu hören oder Dinge zu sehen, wenn ihm alle seine Reize entzogen werden.
Ein konstruktivistischer Akt, der allerdings steuerbar ist. Menschen mit Meditationserfahrung reagieren auf Deprivation völlig anders.
> Ist es nur eine Art Entzugserscheinung der Reize?
> Dann müßte sich dies aber nach einiger Zeit wieder normalisieren, oder? Also die Entzugserscheinungen aufhören?!
Wird die Deprivation zu einem Trauma, hören die Störungen nicht auf, sondern müssen behandelt werden.
Das gleiche kennen wir bei den inneren Stimmen. Ein gesunder Mensch hört sie in Gedanken, ein leicht gestörter Mensch fühlt ein leises Sprechen in der Kehle, ein gestörterer Mensch spricht die inneren Stimmen aus, ein stark gestörter Mensch hört sie so als wären sie real. Es handelt sich bei ihnen aber stets um Manifestationen der verschiedenen Eltern-Ich-Direktiven.
> Religionen sind schon immer in der völligen Einsamkeit entstanden.
Ja, ich denke ohne Deprivation ist mystische Erkenntnis nicht möglich, deshalb meditiere ich. In der Meditation stellen wir das Alltags-Ich ab und erhalten Zugang zu anderen Ich-Ebenen, so dass wir Informationen generieren können, die über das Alltägliche hinaus anschlussfähig sind.
> Ist halt die Frage, ob es Einbildung oder subtiles Wissen ist.
Wenn es nützlich, anschlussfähig und von anderen prüfbar ist, nenne ich es wissen. Wenn es nicht prüfbar ist, nenne ich es "potentielles Wissen". Wenn es nicht nützlich ist, ist es unnütz. Wenn es nicht anschlussfähig ist, nenne ich es "Wahn".
> Aufgrund von RemoteViewing würde es auf subtiles Wissen deuten. Das müßte man wohl mittels EEG mal testen, denn jemand der RV ausübt hat ganz spezielle, unbekannte Gehirnströme wie jemand, der sich etwas zusammenphantasiert.
Diese Tests wurden gemacht! "Traum, Schlaf und Bewusstsein - Gespräche mit dem Dalai Lama" mit eben diesem sowie verschiedenen Wissenschaftlern, u.a. Francisco Varela, einem der Begründer des biologischen Konstruktivismus.
Grüsse
Tommy

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