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Eindrücke aus einem S1-Hefegenetik-Labor
Asherah * schrieb am 7. Juli 2007 um 21:22 Uhr (1225x gelesen):

Hier mal ein paar kleine Beispiele, was ich oben meinte:

3 Wochen lang habe ich mich nun in die praktische genetische Arbeit mit Hefen vertieft. Aufgrund mangelndes Interesse neumodischer Studenten hatten wir das Glück nur 3 Studenten zu sein mit einer Allround-Betreuung eines Professor und seiner langjährigen MTA von morgens um 8 bis 17 Uhr. Quasi "Privat-Veranstaltung" und sehr individuelle Betreuung, was wir auch fleißig genutzt haben...

Ich lernte zum Beispiel etwas über Killerhefen, was mich "spirituell-emotional" sehr vor den Kopf stieß. Ihr wisst schon: Hefen, die lieben kleinen Einzeller, die fleißig für Brot, Kuchen und Bier sorgen. Unter diesen harmlosen "Tierchen" bzw. "Pilzen" gibt es Killerstämme, die ein Toxin produzieren, welches andere Stämme abtötet, während sie selbst resistent sind. Mord und Todschlag selbst auf solch niederer Evolutionsstufe!!!

Auf der anderen Seite rennen so viele Leute durch die Gegend, die ständig was davon reden wie schlecht der Mensch und wie toll und lieb doch die Natur und die Tiere werden. Wobei in der Verkehrsauffassung Tiere meist "Säugetiere" meint. Die größte Masse der Metazoen - der Insekten, Bakterien etc. - wird mal gekonnt ignoriert. Und auch, dass wie grausam die Natur ist. Der Mensch ist nicht schlechter als ein Tier. Er verhält sich völlig normal gemäß seiner tierischen Herkunft!!!

Das ist z.B. ein wesentlicher Weltbildunterschied: Biologen beschäftigen sich erst seit wenigen Jahren mit der Kooperationsforschung. Ansonsten kennen sie nur zig Beispiele für die Grausamkeit der Natur, der Selektion durch Konkurrenz und (Überlebenskampf)... Was übrigens NICHT direkt auf Darwin zurück geht. Es war ein gewisser T. Huxley, der das Evolutionsbild darauf beschränkte.

Aber somit ist klar, dass es im Laufe der Zeit immer mehr zu Brechreiz bei mir führt, wenn ich Leute zum 1 Millionisten Mal sagen höre, wie toll und lieb etc. die Tiere doch sind... und soooo viel besser als der Mensch. Es stimmt einfach nicht. Siehe oben: Sogar unter den putzigen kleinen Hefen gibt es schon "Mord und Totschlag" !!!!!!!!!

Das nächste Beispiel sind diejenigen, die behaupten, es gäbe keine Viren. Worauf beruht denn ein großteil der ebenfalls verhassten Gentechnik? Viren werden dazu benutzt um DNS/RNS gezielt zu übertragen... (Stichwort Bakteriophage lamda). Wenn es keine Viren gibt, gibt es dann auch keine Gentechnik?!

Nun habe ich drei Wochen lang DNA aus Hefen isoliert, gereingt, überprüft, in E.Coli-Plasmide eingepflanzt, vermehrt, wieder herausisoliert, wieder gereinigt, geprüft. Elektrogelphorese, Southern-Block. Und zum Schluss das eingefügte Stück Fremd-Gen noch sequenziert und in die Basenabfolge verifiziert. Ich habe "es" GESEHEN!!!!
Ich arbeite damit.

Aber noch viel interessanter ist, dass man GERADE bei Hefe die evolutionären Vorläufer von Viren ("reverse Transkriptase", Transposons etc.) wunderbar sehen und analysieren kann. NACHWEISEN.

Da kriegt man doch Magenschmerzen, wenn man solch ein Blödsinn liest, dass es keine Viren gäbe. Das ertrage ich einfach nicht mehr. Also müßte mich in die Wissenschaft stürzen, wenn ich die andere Seite (die ebenso zu mir dazu gehört, essentiell dazu gehört!) einfach nicht mehr ertrage! Aber wenn man sich anschaut, was aus den wissenschaftlichen Ergebnissen schlimmes getan wird, kriegt man auch dort einfach nur die Krise!!!

Und ich... ich krieg die Sinnkrise...

Ash






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