Re: Freikirchliche Gemeinden...
isismari schrieb am 4. Dezember 2004 um 21:21 Uhr (574x gelesen):
Hallo Whiteshadow,
genau zu dem Thema habe ich mal einen Zeugen Jehovas befragt.
Hier seine zugegen sehr lange und langatmige Antwort mit vielen schönen Bibelzitaten *grausel*:
1. Es gibt keine höhle.
Jehovas Zeugen glauben seit langem, daß die Hölle gemäß der biblischen Lehre einfach das allgemeine Grab der Verstorbenen ist — nicht ein Ort feuriger Qual. Diese Ansicht vertreten sie aber nicht, weil sie populär ist, sondern, weil es in der Bibel heißt: „[Was] die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt . . ., denn es gibt weder Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheol [„der Hölle“, Lutherbibel, Ausgabe 1905], dem Ort, wohin du gehst“ (Prediger 9:5, 10).
2. Es kommen nicht alle im Himmel.
„Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Matth. 6:10).
WEDER die katholische Kirche noch die meisten der größeren, anerkannten protestantischen Religionsgemeinschaften erzählen ihren Gläubigen etwas von der Millenniumshoffnung. Sie sprechen geringschätzig von dieser Hoffnung als vom „Chiliasmus“ und von denen, die sie vertreten, als von „Chiliasten“. Doch Jehovas Zeugen schämen sich ihres Glaubens an die Tausendjahrherrschaft Christi nicht, denn unwiderlegbare geschichtliche Tatsachen beweisen, daß auch die ersten Christen daran glaubten.
Jesus zeigte in der Bergpredigt ganz deutlich, daß die Erde bei der Verwirklichung des göttlichen Willens oder Vorsatzes eine Rolle spielen wird. Er lehrte seine Nachfolger beten: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Matth. 6:9, 10). Er brachte die Verwirklichung des Willens Gottes auf der Erde mit dem Kommen des Königreiches Gottes in Verbindung, das kein anderes als das messianische Königreich ist
Es ist indes nicht zu leugnen, daß die Juden bestimmte wichtige Einzelheiten in Verbindung mit dem messianischen Königreich nicht verstanden und daß sogar die 12 Apostel und andere frühe Jünger Christi Schwierigkeiten damit hatten. Kurze Zeit nachdem Jesus die Bergpredigt gehalten hatte, in der er seine Jünger lehrte, darum zu beten, daß Gottes Königreich komme und Gottes Wille auf der Erde wie im Himmel geschehe, sagte er zu seinen Jüngern: „Euch ist das heilige Geheimnis des Königreiches Gottes gegeben worden, denen aber, die draußen sind, geschieht alles in Gleichnissen“ (Mark. 4:11).
Erst nach der Ausgießung des heiligen Geistes zu Pfingsten legten die Jünger Christi die Vorstellung von einem nationalen messianischen Königreich ab und verstanden neue und wichtige Merkmale des „heiligen Geheimnisses des Königreiches Gottes“. Ein Gesichtspunkt dieses „heiligen Geheimnisses“ war, daß der Messias ein himmlischer König sein und daß seine Regierung ihren Sitz im Himmel haben sollte (Joh. 18:36; Apg. 2:32-36; 1. Tim. 3:16)
Wie groß ist ihre Zahl? In Offenbarung 7:1-8 finden wir die Antwort. Dort wird eine bestimmte Höhe für die Zahl der Christen festgesetzt, die „versiegelt“ werden, um Glieder des geistigen Israel zu werden. Daß diese begrenzte Anzahl nicht aus den Engeln auserwählt wird, geht aus Offenbarung 14:1-4 hervor, wo von derselben Anzahl Personen gesagt wird, sie seien „von der Erde erkauft“, „als Erstlinge aus den Menschen für Gott und für das Lamm erkauft“ worden.
Die biblisch begründete Hoffnung dieser 144 000 geistgezeugten, gesalbten Christen ist eine himmlische Hoffnung. Nachdem sie an der „ersten Auferstehung“ teilgehabt haben, „werden [sie] Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige die tausend Jahre mit ihm regieren“ (Offb. 20:6).
In einem Brief an die ersten Christen, die diese besondere Berufung empfangen hatten, nämlich Priester und Könige mit dem himmlischen Messias zu werden, schrieb der Apostel Petrus: „Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, denn nach seiner großen Barmherzigkeit hat er uns eine neue Geburt zu einer lebendigen Hoffnung gegeben durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe. Es ist in den Himmeln aufbehalten für euch . . . Ihr aber seid ,ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche
Empfangen aber alle, die Christus annehmen und auf ewiges Leben hoffen, diese „heilige Berufung“ zu unvergänglichem Leben im Himmel? Paulus deutete an, daß diese besondere Berufung für eine begrenzte Zahl „Auserwählter“ gedacht ist, indem er weiter sagte: „Deshalb werde ich weiterhin alle Dinge um der Auserwählten willen erdulden, damit auch sie die Rettung erlangen mögen, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus samt ewiger Herrlichkeit zu finden ist. Zuverlässig ist das Wort: Gewiß, wenn wir mitgestorben sind, werden wir auch mitleben; wenn wir weiterhin ausharren, werden wir auch als Könige mitregieren“ (2. Tim. 2:10-12).
Wenn alle, die gerettet werden, zu „ewiger Herrlichkeit“ berufen sind, um ‘als Könige mit Christus Jesus zu regieren’, über wen sollen sie dann regieren? Und wenn alle „eine königliche Priesterschaft“ werden sollen, für wen sollen sie dann als königliche Priester amten?
Aber wenn diese „Auserwählten“ „Erstlinge“ oder „eine Erstlingsgabe“ (Bruns) sind, sollten logischerweise noch weitere ‘Gaben’ folgen. Und wenn sie „als Könige . . . regieren“ sollen, wer werden dann ihre Untertanen sein, und welche Hoffnung haben diese?
In 2. Petrus 3:13 lesen wir: „Es [gibt] neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen.“ Wir wissen vielleicht schon, daß Jesus als Herrscher im Himmel die Schlüsselstellung in den „neuen Himmeln“ innehat (Lukas 1:32, 33). Doch wie weitere Bibeltexte zeigen, herrscht er nicht allein. Jesus verhieß, daß die Apostel und andere wie sie eine Stätte im Himmel haben würden. Im Bibelbuch Hebräer bezeichnete der Apostel Paulus solche Personen als „Mitgenossen der himmlischen Berufung“. Und Jesus sagte, daß die zu dieser Gruppe Gehörenden mit ihm im Himmel auf Thronen sitzen würden (Hebräer 3:1; Matthäus 19:28; Lukas 22:28-30; Johannes 14:2, 3). Das, worauf es ankommt, ist, daß andere mit Jesus als Teil der „neuen Himmel“ regieren. Doch was meinte Petrus mit dem Ausdruck „neue Erde“?
Es geht bei der gegenwärtigen Erfüllung von 2. Petrus 3:13 um Menschen, die sich der Herrschaft der „neuen Himmel“ unterwerfen. Heute gibt über sechs Millionen von Menschen, die einer solchen Regierung gern unterstehen. Ihnen kommt das Bildungsprogramm dieser Regierung zugute, und sie bemühen sich, ihre Gesetze zu halten, die in der Bibel stehen (Jesaja 54:13). Jene Personen sind insofern die Grundlage einer „neuen Erde“, als sie eine weltweite Gemeinschaft bilden, die sich aus allen Nationalitäten, Sprachen und Rassen zusammensetzt, und in Ergebenheit gegenüber dem regierenden König, Jesus Christus, zusammenarbeiten. Bedeutsam ist, daß wir persönlich dazugehören können (Micha 4:1-4).
Schönen Abend,
isismari

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