re[2]: Autismus...
Raser * schrieb am
24. Dezember 2010 um 0:21 Uhr (1554x gelesen):
Hi Raser
Also Wikipedia ist ja nicht gerade die Lebenserfahrung, wie ich sie im Umgang mit Autisten kenne.
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von diagnostizierten Autisten? ja ein weiterer Hinweis dass das alles sehr unklar ist...
Mein autistischer Verwandter will die Diagnose bis heute nicht wahrhaben. Es geht auch nicht um eine Pathologisierung, sondern eher um Verstehen.
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Das trifft aber wieder auch nur auf eine Minderheit zu... Ich behaupte mal dass die meisten Leute wenn sie den Begriff "Autist" hören irgend ein Bild im Kopf haben, aber den Großteil Derjenigen die als Autist diagnostiziert werden nicht wirklich verstehen können, da dieses Bild die Sachen nicht wirklich erfasst...
Die Folge IST eine Pathologisierung bei vielen, da sie sich aufgrund des vermittelten (unpräzisen) Bildes erst nicht mehr näher damit beschäftigen wollen.
und dieses Unschärfe-Problem haben auch die überwiegende Mehrheit aller Experten, die versuchen dieses *Problem* näher zu verstehen. Sie können es nicht benennen!
Und ja, was Du da schreibst, kenn ich nur allzugut. Es ist auch typisch, dass man den Argumenten eines Autisten nie etwas fest entgegensetzen kann, weil es ein eigenes System ist, das sich der Außenwelt entzieht und ohne dieses auskommt. Das ist ja eben typisch, dass Autisten sich niemals in ein solches System Autismus einordnen lassen oder nur ungern.
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eben das macht es auch so absurd... ^^
Ich geb Dir natürlich jetzt keine Diagnose - dafür bin ich nicht qualifiziert -, es ist nur mein Eindruck aufgrund Deiner von Dir beschriebenen Andersartigkeit und wie Du schreibst und denkst. Viele Autisten bzw. Aspies kommen selbst darauf und erzählen von sich aus, dass sie autistisch sind. Und Aspies gibt es viele, etwa 1 Prozent der Bevölkerung.
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also ich würde sagen es haben weitaus mehr als 1% Aspberger Symptome, ich tippe auf minimum 20-30% der Bevölkerung wenn man gut genug sucht...
Das Zwischen-den-Zeilen-Lesen kann man als Aspie lernen. Die Kennzeichen sind viel tiefgreifender und umfänglicher und umfassen die gesamte Persönlichkeit, aber nicht den Charakter, der ist wirklich sehr individuell.
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Was ist denn der Unterschied zwischen Persönlichkeit und Charakter?
Warum belästige ich Dich mit diesen Gedanken? Weil ich das Gefühl habe, dass Du in Wirklichkeit auf der Suche nach Dir selbst bist und meine Worte ev. später, wenn Du es verdaut hast, eine Hilfe sein könnten. Ein Aspie erzählte mir auch schon, dass er diese Sache zuerst strikt von sich wies, als er damit konfrontiert wurde, aber am Ende hat es ihn weitergebracht. Aber jeder ist da anders. An sich kann ich verstehen, dass Du Dich nicht in ein System einfügen lassen magst, sondern es eben hackst, aber vielleicht kann Dir das Wissen über das System Autismus trotzdem auch wertvolle Teilaspekte über Dich selbst liefern. Von daher hast Du Recht. Jeder hat autistische Aspekte in sich, das sicher. Das ist auch gut so.
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Das einzige was ich "strikt von mir weise" sind Dinge welche unnötig Probleme erzeugen...
Wenn Du es sicher wissen willst, würde ich mal zu einer Fachperson gehen.
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zu Fachpersonen werd ich sicher noch öfters gehen, aber das wird wohl andere Gründe haben als mich diagnostizieren zu lassen XD . Eher werd ich verschiedene Fachpersonen für Spezialwissen, Statistiken und Feldversuche benötigen! ;)
Ich selbst bin im Nachhinein auch froh, endlich zu wissen, welche Krankheit (Autoimmunkrankheit) ich genau habe, auch wenn die Diagnose selbst nicht erfreulich ist. Aber man muss sich wenigstens keine Selbstvorwürfe mehr machen, in irgendeiner Weise versagt zu haben, weil man anders ist. Und glaub mir: Du bist auch anders und das hat einen Grund.
Schöne Weihnachtstage!
Cosma Leah
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gleichfalls...
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