Re: What's the Truth?
Silvia schrieb am 28. Dezember 2000 um 16:43 Uhr (478x gelesen):
> Ich hätte hier so viel zu sagen, ich weiss garnicht, womit ich anfangen soll. Wenn ich mir aber vorstelle, dass keiner das von mir gesagte 100%ig verstehen wird, ermutigt mich das nicht gerade. Jeder Mensch ist anders und jeder hat seine eigene Wahrnehmung der Dinge.
Hallo NNNA!
Natürlich hast Du Recht mit Deiner Aussage über die Wahrnehmung. Aber: Das ist ja gerade der Punkt! Zum Austausch zwischen 2 oder auch mehr Personen gehört immer einer, der redet, und mindestens einer, der ZUHÖRT. Und derjenige macht sich im Idealfall auch noch die Mühe, zu hören, was der Redende ZWISCHEN den Wörtern sagt. Also sei ruhig mutig und frage und sage alles, was Dir im Kopf herumgeht. "!?" hat schon ganz recht mit dem, was er sagt: Hier findest Du viele Leute mit viel Verständnis.
>Manchmal wünsche ich mir, ein Klon von mir zu haben, der mich 100%ig versteht (obwohl ich nicht gerade selbstverliebt bin).
> Versteht einer, was ich meine ? ;-)
Na klar, verstehe ich schon. Aber überleg mal: 100%ige Übereinstimmung bedeutet auf die Dauer 0%igen Austausch über verschiedene Ansichten, Meinungen und Erlebnisse - und damit gewiß wiederum 100% gähnende Langeweile!
> Doch es war mal ganz anders. Ich war Christ und hatte ein völlig anderes Bild vom Menschen. Naiv hatte ich den Menschen als etwas Absolutes betrachtet. Den Nächsten wie sich selbst lieben - damals glaubte ich noch, dass es möglich sei. Sigmund Freud hat das Gegenteil ganz schön krass zum Ausdruck gebracht: Alle Handlungen des Menschen gründen auf seinem Sexualtrieb. Bei irgendeiner Akte-X-Folge kam mal etwas, was für mich persönlich prägend war: "Die Schaben sind wenigstens ehrlich: Sie machen niemandem vor, dass sie mehr wollen als fressen und sich vermehren." (so ähnlich, kein genaues Zitat).
Nicht nur die Schaben, finde ich. Da Tiere im allgemeinen nicht von anerzogenem kühlen Rationalismus blockiert werden, können sie nur "emotional" handeln und sind somit m. E. die ehrlichsten Geschöpfe der Welt.
>Zum Thema Nächstenliebe: Den Christen macht es anscheinend nichts aus, dass zu Zeiten des Alten Testaments ganze Völkermorde begangen wurden, und das auf direkte Anweisung des sog. Gottes (laut Van Helsing waren das rund 70, weiss nicht habe nicht nachgezählt). Das macht den Christen nix aus - waren halt Sünder.
Nun, sobald simple Begeisterung oder Glauben an etwas in Fanatismus umschlägt, wird aus einer guten Sache eine Böse und braucht zur Tarnung ein hübsches "Deckmäntelchen". So war es damals, so ist es heute...
>Kann man wahre Liebe abhängig machen?
Ich denke ja, wenn sie nur einseitig ehrlich ist.
>Früher war ich engagierter Christ, hab' Traktate verteilt, habe Referate in der Klasse vorgetragen etc.. Ich fand es erstaunlich, wie genau manche Prophezeihungen in der Bibel sich im Laufe der Geschichte erfüllt haben (siehe z.B. Offb 13:18 mit der 666. Stichwort: Barcode). Sehr beschäftigt haben mich die Differenzen zw. der sog. Schöpfungstheorie (Erschaffung des Univ. in 6 Tagen) und der Evolutionstheorie. Übrigens die erste ist ebenfalls eine ernstzunehmende Theorie und es gibt eine ganze Menge von Wissenschaftlern mit 'nem "Prof." vor dem Namen, die diese Theorie vertreten. Letztlich war es die Natur des Menschen, die mich an die Evolutionstheorie glauben liessen. Ich will mich hier nicht näher auf dieses Thema einlassen, das würde zu lang werden.
Also, ich für meinen Teil halte mich bei allem Interesse für Unerklärliches in dieser Beziehung an wissenschaftlich bewiesene Fakten; alles andere wäre schlichtweg unlogisch. Beispiel: Wenn Adam und Eva die ersten Menschen waren, Kain seinen Bruder Abel erschlug und in die Welt hinauszog, wo kamen dann plötzlich all die anderen Menschen und Stämme her?
> Was aber ganz und garnicht in mein gegenwärtiges Weltbild passt, ist, dass manche Menschen angeblich paranormale Fähigkeiten besitzen sollen. Ich würde mich echt freuen, wenn ich auch nur einen einzigen Handfesten Beweis dafür hätte. Mein Weltbild gefällt mir nämlich überhaupt nicht. Aber ich will auch nicht etwas einfach so als Wahrheit hinnehmen und es GLAUBEN, nein, diesmal will ich es genau WISSEN.
Nicht manche Menschen haben diese Fähigkeiten, sondern im Prinzip hat sie jeder. Nur wird die Offenheit und der selbstverständliche Umgang damit durch Rationalität und sonstige Zwänge unterdrückt, verschüttet, vergraben, landet schließlich im Reich der "Märchen". Einige Menschen jedoch halten sie wach, lernen damit umzugehen und holen diese Fähigkeit (in welcher Form auch immer) somit wieder aus der Versenkung hervor. Ich denke, je mehr man sich mit einer gesunden Mischung aus Offenheit und Skepsis darauf einläßt, um so eher hat man die Chance, die Wahrheit (für sich) zu finden. Ich hinterfrage alles, schließe aber nichts grundsätzlich aus. Verstehst Du, was ich meine?
> Wo finde ich Beweise?
Eine sehr schwierige Frage. Nicht am Kiosk, nicht im Supermarkt, nicht mal in irgendwelchen mehr oder weniger seriösen Büchern. Ich kann nur sagen, wie ich vorgehe: Hören, Sehen, sich drauf einlassen, fragen, beantworten, weitersuchen, sich überraschen lassen, nicht vor dem Ungewöhnlichen erschrecken, mit Gleichgesinnten reden.
In diesem Sinne
liebe Grüße
Silvia

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