persönlicher Abschied am Grab
myrrhe schrieb am 15. Januar 2005 um 7:31 Uhr (586x gelesen):
Liebe Albine,
warum sollte jemand aus deiner Familie nicht akzeptieren, wenn du einen Brief schreibst, ihn in einen Umschlag steckst und mit der Schaufel Erde und vielleicht der Rose mit ins Grab wirfst? (Du mußt ihn ja nicht in den Sarg geben lassen.) Es ist dein persönlicher Brief, niemand muß wissen, was du darin geschrieben hast, es ist deine Angelegenheit. Auch ob du noch etwas anderes mitgeben möchtest. Ich würde mir das auch nicht nehmen lassen: es gehört zu deinem urpersönlichen Abschied dazu.
Ich war auch "anders" bei den Blumen - hier in Ö ist es "ungeschriebenes Gesetz", daß die Witwe rote Rosen zum Kranz oder Gesteck binden lÄßt. Bei mir waren weiße Rosen dabei, zu einem Kreis gebunden: Symbol der Seele, die befreit ist. Solche Dinge, an die man glaubt, sollte man sich in irgendeiner Form verwirklichen (wenn der Verstorbene nichts dagegen hatte), sofern sie nicht den religiösen Glauben oder Geschmack anderer Begräbnisbesucher verletzen können.
Und wenn du dir was vom Herzen schreiben willst, so kannst du das immer tun... mir hat es damals sehr geholfen, hier zu schreiben. Und ich muß ehrlich sagen, daß die Hilfe und liebevolle Unterstützung, die ich damals hier bekam, auch ein Grund war, daß ich mich in schwierigen "unregistrierten" Zeiten nicht ganz zurückgezogen hatte: denn ich wollte das, was ich bekam, auch anderen Hilfesuchenden geben.
Liebe Grüße und Licht in dein Leben,
myrrhe

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