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re: @ Elgrin, Ego, Freiheit, Klosteranlagen, Kriegsgräben

Elgrin * schrieb am 14. März 2006 um 15:55 Uhr (702x gelesen):

Hallo Sabine,

ich habe wohl zwei Dinge einfach zusammengelegt, die doch unterschieden werden sollten:

> Wir können nun das eigene Emotions-Muster, geprägt durch die Famlie, der Sippe, der Gesellschaft "Ego" nennen. Dieses Muster sorgt auf der ganzen Welt dazu, dass man wieder in seiner geprägten Musterumgebung kommt, wenngleich es äußerlich oft nicht immer den Anschein hat.

Das ist die eine Hälfte, aus der sich IMO das Ego zusammensetzt: das soziale (Emotions-)Muster.

Als andere Hälfte sehe ich das Muster "Mensch": Der Trieb, sich selbst zu erhalten (Ernährung, Sexualität, etc.). Diese ursprünglichere der beiden Ego-Hälften könnte, vermute ich, durch eine Art feinstofflichen Körper oder Willen - eine Instanz jedenfalls - "kontrolliert" werden, die den physischen Körper durchdringt.
Diese Instanz "entscheidet", was die Trieb-Hälfte des Egos "will", nicht das physische Organ "Gehirn" - das bereitet die körperlichen Bedürfnisse und Vorgänge nur für das Bewusstsein auf, macht sie "verständlich". Die Entscheidungs-Instanz dagegen, ist ihrem Wesen nach universell "menschlich", also kollektiv statt individuell.

Die beiden genannten Ego-Hälften haben etwas gemeinsam: Sie sind nur scheinbar autonom: Das "soziale Muster" gilt für die gesamte Gesellschaft, in der man lebt; die Gesellschaften wiederum gründen auf dem "Muster Mensch", das für die ganze Rasse bzw. Art gilt. Was wir als Ego oder "Ich" empfinden, basiert damit auf den Grundsätzen mehr oder weniger großer Kollektive und ist nicht getrennt von ihnen:

Ego -> Gesellschaft -> Mensch

Die Gesellschaft deckt einen Teil des Egos ab, das der Gesellschaft übergeordnete "Menschsein" dagegen das gesamte Ego.

Ein interessanter Effekt dabei: Je mehr wir glauben, "egoistisch" und eigennützig zu sein und uns von der Gemeinschaft/Gesellschaft abzusetzen, desto stärker unterstehen wir mit unseren ausgelebten Trieben dem Kollektiv "Mensch" verbunden, und desto weniger individuell sind wir in Wirklichkeit. Hm ... diese Erkenntnis behagt mir selbst gar nicht, weil sie die Moral ziemlich schlecht da stehen lässt, aber es scheint demnach schon so zu sein: Je größer das Ego, desto größer die Illusion, man hätte eins.

Weiter im Thema: Will man über das Kollektiv "Gesellschaft" und das Kollektiv "Mensch" hinaus, raus aus dem Schützengraben, muss sich (wie Du ja auch schreibst) das Ego auflösen bzw. in etwas wieder Übergeordnetem aufgehen. Das kann erreicht werden, indem man z.B. via Meditation oder Astralbewusstsein durch das Nichts-Tor schreitet, oder indem man seine Lebenskontrolle ganz oder teilweise an eine dem Menschsein übergeordnete Instanz abtritt (Tao, Gottvertrauen).

Vor dem "Sterben", der Auflösung des Egos, hatte ich früher sehr große Angst (vermutlich bis zum Alter von 19 Jahren). Heute ist mir klar, dass diese Art des Sterbens nicht gleichzusetzen ist mit "verlieren" oder "verpassen" - wenn ich auch nicht begreife, wie sich dieser Zustand anfühlen soll, in dem alles gegenwärtig und man mit allem eins ist. Jemand hat mir mal erzählt, dass er nach dem Verlassen des Körpers eine Art "Rundumbewusstsein" hatte und die Gegenstände im Zimmer nicht nur wahrnahm, sondern identisch mit ihnen war. Muss eine ziemlich überwältigende Erfahrung sein.

Na, ich hoffe, dass ich zumindest Astralreisen bald komplett und problemlos hinbekomme - wobei ich andererseits befürchte, dass ich dabei zu neugierig sein und zu viel ausprobieren könnte, als gut für mich ist. Die halbbewussten Zustände im Schlaf sind ja mitunter schon seltsam genug :-)

Ich hoffe, das war diesmal halbwegs verständlich. Eigentlich bin ich sprachlich nicht sooo schwach, aber Manches ist sehr schwierig zu strukturieren und zu erklären - es sei denn vielleicht, ich würde mich wochen- oder monatelang hinsetzen und gleich ein ganzes Buch schreiben. Der Nachteil dabei: Im Moment kommen die Erkenntnisse/Folgerungen so schnell, dass nach ein paar Wochen wahrscheinlich alles schon wieder vergessen oder aber komplett revidiert wäre. Ich habe hier im Forum gerade heute eine Frage von mir entdeckt, die ich hier vor Monaten schon selbst beantwortet hatte ;-)

Viele Grüße,
Elgrin

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