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Handlesen: Die Kunst des Handlesens (*)
Wahrnehmung oder wie man lernt etwas zu sehen.
tralala * schrieb am 15. Mai 2007 um 17:43 Uhr (1460x gelesen):

Wahrnehmung oder wie man lernt etwas zu sehen.

Wie wir alle wissen (oder auch nicht) stehen die Bilder die unsere Augen unserem Gehirn anbieten auf dem Kopf.
Wer es nicht glaubt möge sich informieren *g* ich gehe da jetzt nicht weiter drauf ein.
Nun wirft dies natürlich die Frage auf inwieweit der Mensch bei seiner Geburt schon die nötigen Informationen mitbringt oder ob er sie erst erlernen muss.

Nun kann man natürlich viele Experimente nicht wirklich mit Babys machen, obwohl durchaus einige recht fragwürdige in früheren Zeiten gemacht wurden.

Aber lassen wir das mal beiseite.

Aus Tierexperimenten weiß man das bei Tieren gewisse Dinge und Wissen angeboren, vererbt ist.
Was aber mehr darauf zurück zuführen ist das eben der bestangepasste Überlebt und so die Gene weitergeben kann.
Das Verhaltensrepertoire ist hier allerdings oft klein und stereotyp.

Allerdings weiß man von Insekten zB. Bienen das sie durch Wahrnehmungen lernen.
Sie lernen wo ihr Stock steht oder wo es reichlich Nektar gibt.

Kann erlernt werden was man sieht??

Untersuchungen an jungen Katzen von Colin Blakemore[1] scheinen dies zu zeigen.
Zu dem Zweck der Untersuchung wurden Kätzchen in einer Umgebung aufgezogen die sich aus senkrechten Streifen zusammensetzte. Ebenso umgekehrt.

Resultat der Untersuchung war das die Kätzchen offenbar blind für horizontale Streifen bzw. Vertikale Streifen waren.

Ihre Merkmalsdetektoren für die horizontale bzw. vertikale Ausrichtung hatten sich nicht genügend oder gar nicht ausgebildet.

Da bekannt ist das nach der Geburt neuronale Mechanismen degenerieren wenn sie nicht stimuliert werden und die Fähigkeit zur Tiefenwahrnehmung dazu gehört, sollte man sich die Einrichtung und die Wandgestaltung des Kinderzimmers recht gut überlegen.

Kommen wir zurück auf die Bilder die unser Gehirn auf dem Kopf stehend von den Augen bekommt.

Muss unser Gehirn lernen dies zu kompensieren und kann es das überhaupt kompensieren??

Es gab einige Tierversuche z.B. mit Hühnern und Kücken bei denen Prismen vor den Augen befestig wurden so das eine rechts-links Vertauschung vorgenommen wurde oder z.B. das „Gesichtsfeld“ um einen gestimmten Winkel nach links oder rechts verschoben.
Hier seien die Namen Pfister und Hess erwähnt.
Ihre Resultate lassen darauf schließen das die Gehirne niederer Tiere nicht in der Lage sind solche „verschobenen“ Wahrnehmungen zu adaptieren.[1]
Im Gegensatz zum Menschenaffen und dem Menschen.

Dies zeigten die Experimente des Psychologen Stratton Ende des 19 Jhr.
Dieser trug Tage lang selbst entworfene Apparaturen und optische Vorrichtungen um die Fähigkeit seines Gehirns zu Testen mit diesen völlig „verkehrten“ Wahrnehmungen umzugehen.

Strattons Fazit war das unser Gehirn durchaus in der Lage ist solche Umkehrungen und Verzerrungen zu Adaptieren und auszugleichen.

Er stellte auch fest das nach ablegen der optischen Anlagen sich das ursprüngliche Sehverhalten wieder einstellte, weit schneller als die Adaption vorher benötigte.

Strattons Experimente wurden inzwischen von einer Vielzahl andere Forscher überprüft, wiederholt und bestätigt.
Hier seien Ewert und auch Ivo Kohler erwähnt.[1]

Zum Teil sei hier auch erwähnt, das festgestellt wurde das für die Versuchspersonen es oft ein Problem darstellte ihre Wahrnehmungen und Empfindungen zu beschreiben.

Interessante Effekte traten ebenso zu Tage.
Z.B. kann eine Kerze mit dem Docht nach unten gesehen werden ohne das es der Versuchsperson komisch vorkommt, erst wenn die Kerze entzündet wird macht die Kerze plötzlich einen „Umkehrsprung“ und dreht ihre Richtung! Sie erscheint mit der Flamme nach oben.

Auch werden Schriftstücke als normal gesehen, nur dann wenn man sie Lesen will stellt man fest das sie Spiegelverkehr sind.[1]

Zum Teil hat hier wohl unser „Wissen“ wie etwas sein sollte oder aussehen sollte einen Einfluss auf unsere Wahrnehmung, eine Kerze brennt halt nicht nach unten!

Bei den Versuchen mit Umkehrungsmechanismen zeigte sich auch das unser Tastsinn einen grossen Einfluss auf unser Sehen hat.
Verschiedenen Dinge die „verkehrt“ gesehen wurden, wurden plötzlich als „richtig“ gesehen wenn man sie in die Hand nahm.[1]

Natürlich gibt es noch eine Menge mehr an Versuchen und Untersuchungen aber fürs erste soll da mal reichen *g*

Mit der Zeit werden wir dies hier sicher weiter ausbauen können und uns hier ein Umfassendes "Warum wahr nehmen" Lexikon aufbauen *eg* oder??


Gruss
dasT
Quellen: [1]vgl. Richard L Gregory Auge und Gehirn Psychologie des Sehens
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Beitrag zuletzt bearbeitet: tralala am 21.2.2008 10:03

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