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Diverses II - Plausiblität
Asherah * schrieb am 19. Mai 2007 um 13:26 Uhr (1665x gelesen):

Ich möchte einfach mal den Unterschied zwischen Plausiblität und Tatsächlichkeit einwerfen, einfach so, als spontaner Gedanke zum ganzen Themenkomplex.

Der Mensch bzw. sein Gehirn ist so ausgerichtet, dass alles in sich stimmig sein muss, sonst führt es zu "Systemabstürzen". So auch bei der Wahrnehmung, getreu dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht. Auch auf der Ebene simpler optischer Täuschungen könnte man dies mit als eine Ursache für fehlerhafte Interpretationen sehen.

Etwas muss uns sozusagen logisch sein. Dabei basiert wiederum vieles , aber nicht alles, auf Erfahrungswerten. Wir bringen - gemessen an der Nützlichkeit - unseren Gehirn bei, was am "logischsten" ist. Dabei orientiert man sich

a) an der Häufigkeit und damit Nützlichkeit einer Erfahrung / Interpretation

b) am biologische Erbe. Es gibt eben einfach ein paar Dinge, die die Natur nicht vorgesehen hat für uns, z.b. sämtliche "unnatürlichen" Experimente zum Thema wahrnehmungen und auch sonst, was der reinen Natur nicht entsprecht. Auch hier: Und seien es nur optische Täuschungen. Das berühmte schwarz-weiß-Gitternetzt, bei dem man graue Punkte in der Mitte sieht, ist kein natürlicher Gegenstand.

Das heißt aber auch, dass unsere Wahrnehmung und Logik um so fehlerhafter wird, je ungewohnter und seltener eine Situation ist.

Kommt nun also etwas eher Seltenes, dass nicht in unser neuronales und Erfahrungsgeprägtes Schema passt, hilft nur eines: Versuch und Irrtum. Und bis dahin wird passend gemacht, was nicht passend ist. Das ist quasi der erste "Reflex" unserer Wahrnehmungsfilter.

Einzige Bedingung, die wir brauchen um die Maschinerie des Gehirn, Wahrnehmung, Reiz.... bis ihn zur Reaktion aufrecht zu erhalten, ist, dass es uns persönlich PLAUSIBEL erscheinen muss.

Dummerweise verwechseln leider die Allermeisten Plausibilität mit Tatsächlichkeit. Nur weil etwas (für einen selbst) in sich logisch und plausibel ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch tatsächlich so ist.

Im Allgemein ist es nämlich so, dass wenn eine kurzzeitige Verwirrung (- weil seltenes Wahrnehmungserlebnis, auf das man noch nicht geschult ist - ) plausible für sich selbst erklärbar ist, man davon ausgeht nun die Wirklichkeit, das Tatsächliche gefunden hat.

Aus einem "Es KÖNNTE so und so sein" wird nur allzu leicht ein "ES IST SO UND SO".

Bleiben wir bei unseren Lieblingsbeispiel des grünen Apfels. Jemand sieht zum ersten Mal einen grellgrünen Apfel, ist kurzzeitig darüber verwirrt, folgert dann schließlich, dass er nicht reif ist. Überprüft diese These an anderen Obstsorten und findet einen Beweis nach dem anderen: Obst ist grün, wenn es noch nicht reif ist. Somit ist klar: Dieser Apfel ist noch nicht reif, und ist davon überzeugt, da die ganze Arugmentationsreihe absolut insinnig schlüssig ist. Deswegen gilt es als "Realität".
Aber es könnte sich genauso gut um einen GrannySmith-Sorte handeln, obwohl die andere These ja nicht grundlegend falsch ist, sie trifft nur hier und jetzt gerade nicht zu.

Im normalen zwischenmenschlichen Umgang zeigt sich dies vor allem in den überall auftauchenden Schwierigkeiten, dass viele, viele Menschen automatisch davon ausgehen, dass wenn jemand das gleiche sieht, auch zu den selben Schlüssen kommen müßte. Nun ist man zwar bereit sich als Subjektivitätsquelle heraus zu nehmen, bleibt aber trotzdem davon überzeugt, weil man ja die eigene These mehrmals und immer wieder erfolgreich geprüft hat. Deswegen denkt man automatisch, es sei objektiv und der andere muss zwangsläufig zu den selben Schlüssen kommen. Wenn nicht, dann ist er halt noch nicht so weit, zu dumm, zu blind etc.

Um ehrlich zu sein klingt dies viel zu harmlos und untertrieben, wenn man es so nüchtern dastellt. Die Konsequenzen für das soziale Leben, die gegenseitige Wahrnehmung eines Gegenübers oder eine gemeinsamen Situationen sind horrend!

Es steigert sich auch im Laufe der Zeit. Hat man einmal etwas Ungewohntes/Neues plausibel für sich erklärt und nimmt es als absolut tatsächlich, basieren darauf neue Wahrnehmungen und neue Interpretationsfehler. Je mehr es davon gibt, um so weniger ist man bereit, das ganze wieder zu verwerfen und den (geistigen) Weg zurück zu gehen...Um so standhafter wird es verteidigt, und sei es gegen jedwede Vernunft.

Und im Grunde alles nur eine Sache der Wahrnehmung, weil für so unglaubliche viele Menschen, egal wie intelligent und reif sie sind, es einfach undenkbar ist, dass der selbe Reiz (egal ob phyiskalisch, spirituell oder emotional) bei anderen Menschen eine andere Interpretation und gar Reaktion hervor rufen kann. Es ist "tatsächlich" den Allermeisten nicht bewußt.

Denn ansonsten wurde man sich mehr mit dem Konsens eines Gegenüber beschäftigen als mit der Suche nach demjenigen, dessen Meinung BESSER oder RICHTIGER ist. Man würde mehr das gesamte Individuum focusieren und "wahrnehmen", statt sich über Meinungen zu streiten.

Im allgemeinen betrachten Menschen jedoch nur den Reiz und den "Output". Den Reiz, der in das System eingebracht wird, der ja für alle gleich ist als solcher. Noch. Bis er in Wechselwirkung mit dem Individuum tritt. Aber da beginnt die Subjektivität erst. Und das, was dabei als Reaktion nach außen wieder sichtbar wird. Das "DAZWISCHEN" wird im zwischenmenschlichen oder intellektuellem Austausch nur seltenst betrachtet. Man fragt sich nicht warum denkt/fühlt etc. mein Gegenüber so und so... sondern man fragt sich nur: Warum ist der blöd und kommt nicht zu dem gleichen Schluss wie ich?

LG
Ash











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