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re[7]: Freie Energie und Verschwörungstheorien
naurmel * schrieb am
14. August 2011 um 12:11 Uhr (2396x gelesen):
Ja, das ist mir bekannt. Esgibt in jeder Partei solche Klüngel. Und auch zwischen den Nachwuchspolitikern gibt es Kontakte. Deshalb funktioniert unser Sonntags-Beschluss-System auch so perfekt. In unserer Parlamentarischen Demokratie hören wir immer wieder sonntags in den Nachrichten, was welche Parteispitze ab Montag durchs Parlament prügelt.
Selbst auf unserem Dach gibt es eine Solar-Anlage, die den Wasserkreislauf für die Heizung vorwärmt. Wenn ich mir den dafür notwendigen Regelkreis anschaue, dazu noch die Rechnung für die Instandhaltung und Wartung, da kann man sich schon fragen, wo die Energieeinsparung bleibt.
Es geht aber meines Erachtens um etwas anderes. Seit der Steinzeit verbrennen wir Sachen, die wir draußen finden. Wie lange muss ich Holz schlagen, sägen und hacken, um über den Winter zu kommen? Wenn ich diese Zeit für meine Stundenpauschale verkaufen kann, dann ist es billiger, mir die Energie einzukaufen. Also kaufe ich die Energie. In der Hoffnung, dass es kein Verlust für mich ist.
So denkt unser ganzes System. Der Verlust entsteht an anderer Stelle. Dort, wo ich die Energie aus dem Boden hole, dort wird es sie nicht mehr geben. Es ist wie die baumlose Savanne rund um das Mittelmeer. Jahrtausende lang plünderten und rodeten die Anwohner die Wälder. Das Ergebnis ist die baumlose Karstlandschaft. Nur dort, wo intelligent Menschen bereits vor zig Jahren wieder anfingen Bäume zu pflanzen, gibt es wieder einen Wald und mehr Grundwasser.
Die russischen Geologen behaupten, dass es Erdöl und Gas überall an der Verwerfungsgrenze der tektonischen Platten gibt und immer geben wird. Sie behaupten, das Erdöl sei nicht fossil sondern mineralisch. Gekochte Erdgrütze sozusagen. Es gibt ein Indiz, das diese Behauptung stützt: die Russen haben die beste Quote beim Aufspüren neuer Ölfelder.
In diesem Spannungsbogen liegt das Potential unserer Entwicklungsmöglichkeiten. Denn wir hängen am Energiefluß wie ein Fixer an der Nadel. Es geht nicht mehr ohne. Die gesamte zivilisatorische Infrastruktur ist abhängig von der Verschwendung der Primärenergie.
Logisch wäre es, die Abhängigkeit aufzugeben. Nur so kann man andere Wege beschreiten. Es ist wie im wahren Leben. Solange wir uns der Abhängigkeit nicht bewusst sind und es zugeben, werden wir uns immer selbst belügen: "Ach, ich brauche das alles nicht. Wenn ich will, kann ich Morgen damit aufhören."
Ich denke, dass ein Politiker genau mit diesem Punkt zuerst konfrontiert wird. Mit wirtschaftlicher Abhängigkeit. Und keiner ist zur Zeit bereit, uns reinen Wein einzuschenken und uns damit zu konfrontieren, dass wir keine Alternative mehr haben. Alles was uns bleibt ist der kalte Entzug, wenn die Energieversorgung durch den gestiegenen Verbrauch verknappt wurde.
Wir wissen bereits heute, dass ein Liter Diesel bald die 5 Mark-Grenze durchbrechen wird. Als die Grünen so blöd waren, das öffentlich als einen realistischen Preis für die Zukunft zu vermuten, wurden sie zum wirtschaftlichen Idioten der Republik.
Auch die Partei Die Grünen sind einer Lobby ausgeliefert. So wie alle Parteien, die gewählt werden. Deshalb sollte man genau darauf achten, was die einzelnen Politiker in den Regierungen treiben.
Schröder und Fischer waren ein Team. Die beiden waren so eng zusammen, dass zum Beispiel kein Lafontaine dazwischen passte. Welches Pärchen haben wir zur Zeit? Merkel und Westerwelle? Haha. Die beiden verstehen sich so gut wie garnicht. Aus welcher Richtung kommen zur Zeit neue Ideen? Aus der Wirtschaft? Aus der Politik? Aus der Gesellschaft? Initiativen?
Wir sind in einer ähnlichen Situation wie vor 100 Jahren. Politik findet an Stammtischen statt. Und es setzt sich die Meinung durch, die den meisten Dampf im Kessel erzeugt. Wir treiben jede Woche eine neue Sau durch Dorf und freuen uns über den Schaden, der an Personen angerichtet wird.
Das wirklich Bedeutungsvolle interessiert uns nicht. Zum Beispiel dass Firmen aus ehemaligem Staatsbesitz bei glänzenden Umsätzen künstlich den Gewinn mit Abschreibungen runterschrauben und das dafür verwenden, ihre Belegschaft zu dezimieren. Mit Zustimmung der Politik. Das was an Schelte und Aktion generiert wird, das hält nicht mal bis zu Anne Will.
Oder wie wir es innerhalb von zwei Wochen schaffen, einen Heiner Geißler zu verbrennen. Mit lakonischen Sprüchen und Unterstellungen. Wie bittersüß wir wehleidig darauf achten, dass ihm dabei kein Haar gekrümmt wird, dass er zwar öffentlich beschädigt, aber an Person unbeschadet bleiben soll. Das war ekelhaft. ob man den Typ jetzt mag oder nicht.
Oder unser Feldzug in Libyen. Ist das nicht klasse, wie wir Tag für Tag ein frei verfügbares Bombodrom benutzen? Mit Genehmigung der Weltöffentlichkeit?
Es kommt alles in Allem auf eine Sache an: wie stehen wir zu unserer Welt und zu den Strömungen darin? Sehen wir uns als Zuschauer oder als Akteure? Ist es unsere Aufgabe zu klatschen oder Buh zu rufen? Oder greifen wir so gut wir können ein und versuchen wir, unsere Wirkung zu entfalten?
Niemand rettet die Welt mit einem 3-Liter-Auto oder einer Photovoltaik-Anlage auf der Schwäbischen Alb. Aber eine Kanzlerin bemerkt es schon, wenn sie durch Bayern fährt und anschließend durch Hessen. Und ein Politiker hört auf seinen Meister. Der ist an einem Tag alle vier Jahre am Drücker.
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