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Glaube vs. Naturwissenschaften
Soo schrieb am 26. Februar 2004 um 8:57 Uhr (545x gelesen):

> Ich schrieb von reproduzierbaren Experimenten. Die Gravitation ist kein Experiment, sondern vielmehr das Naturgesetz, was durch das Experiment erst bewiesen werden soll. Ein Experiment dafür wäre z B, wenn du einen Stein vom Schiefen Turm von Pisa wirfst und die Zeit misst, die dieser für den Fall benötigt. Nun kannst du natürlich den Stein wieder heraufholen, und ihn noch mal vom Turm schmeissen. Nennst du das etwa reproduziert? Du hast das zweite Experiment unter völlig anderen Bedingungen durchgeführt als das erste: Der Sonnenstand war eine anderer, ebenso die Anzahl von Leuten, die um den Turm herum standen, und dein Bart ist auch um ein paar Mikrometer gewachsen. Du triffst unendlich viele Vereinfachungen, um noch behaupten zu können, beide Experimente wären gleich. Wenn du trotzdem das gleiche Ergebnis erhältst, dann kann ich nur sagen: Glück gehabt. Aber es gibt Systeme, die sind komplexer als die Gravitation. (Obwohl ich im Falle der Gravitation annehme, dass deine Meßinstrumente einfach zu schlecht sind, die Komplexität zu erkennen.) Der menschliche Körper ist ein Beispiel für ein solch komplexeres System. Die Medizin versucht, dieses System mit Hilfe stark vereinfachter Modelle in den Griff zu bekommen. Und was dabei herauskommt -wen wunderts- ist zum großen Teil Pfusch und Flickschusterei.

Wenn das Experiment reproduzierbar ist, dann ist das kein glück, sondern der Beweis des Gestzes. Denn wenn es nach mehrmaligen Versuchen keine Änderung gibt, bedeutet das nur, dass nicht der von Dir genannten Dinge eine Auswirkung auf den Prozess des Fallens hat. Ich behaupte ja nicht, dass die Wissenschaft schon alles erklären kann. Aber sie wird immer mehr verstehen und erklären können. Glaube und Spiritismus können aber rein gar nichts erklären. Sie können nicht belegen noch widerlegen. Sie können versuchen das Menschliche Handeln zu erklären, das Warum bleibt hier aber auch vor.
Aber wir drehen uns wirklich im Kreis.

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